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Psychologen-Verband kritisiert fehlende finanzielle Mittel

Anlässlich des heutigen Tages der psychischen Gesundheit hat der Österreichische Bundesverband für Psychotherapeut:innen (ÖBVP) kritisiert, dass in Österreich „nach wie vor der Wille oder die finanziellen Mittel für eine flächendeckende psychotherapeutische Versorgung fehlen“. „Unser gemeinsames Ziel muss es sein, die psychische Gesundheit der Menschen in den Mittelpunkt zu stellen. Denn es gibt keine Gesundheit ohne psychische Gesundheit!“, so ÖBVP-Präsidentin Barbara Haid.

red/Agenturen

Der ÖBVP betonte, dass ausreichend bestens ausgebildete Psychotherapeuten und Psychotherapeutinnen für den anfallenden Behandlungsbedarf zur Verfügung stehen würden. Die Mangelversorgung liege „schlichtweg an der Kontingentierung der kassenfinanzierten Psychotherapieplätze sowie den schlechten Rahmenbedingungen für die ausführenden Kolleginnen und Kollegen“.

Der Tag der psychischen Gesundheit solle zudem dazu genutzt werden, zu enttabuisieren und zu entstigmatisieren. „Es geht darum, Menschen zu ermächtigen und zu ermutigen, über ihre psychischen Probleme genauso zu sprechen, wie über körperliche“, so der ÖBVP.

Auch die NEOS forderten erneut die Übernahme der Kosten für Psychotherapie durch die Krankenkassen. „Gerade in Zeiten hoher Inflation sollte niemand besorgt sein müssen, ob er oder sie sich eine Behandlung überhaupt leisten kann. Jede und jeder hat ein Recht auf psychische Hilfe und damit auf eine Heilung auf Krankenkassenkosten. Schließlich zahlen wir alle schon seit über 30 Jahren einen höheren Sozialversicherungsbeitrag für Psychotherapie – und bekommen trotzdem nur einen Bruchteil der Behandlungskosten von der Krankenkasse zurück", so Gesundheitssprecherin Fiona Fiedler. Sie verwies auf eine entsprechende Petition, die Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) im Juni vorgelegt wurde.