1.700 freie Betten in Niederösterreichs Kliniken

In den NÖ Landeskliniken sind mit Stand Dienstag etwa 1.700 Betten frei gewesen. „Das heißt, keine Niederösterreicherin und kein Niederösterreicher muss sich sorgen, keinen Platz zu bekommen und nicht versorgt zu werden“, teilte die Landesgesundheitsagentur (LGA) auf APA-Anfrage mit. Aufgrund Personalmangels gesperrt seien drei Prozent der Betten, im April etwa seien es 3,6 Prozent gewesen.

red/Agenturen

Es gebe sowohl standortspezifische Unterschiede im Personalbedarf als auch Mangelfächer, „dennoch verzeichnen wir in Niederösterreich aktuell einen historischen Höchststand bei unseren ärztlichen und pflegerischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern“, so die LGA. Zurückzuführen sei das auf umfangreiche Recruiting-Maßnahmen. „Nie zuvor haben so viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Niederösterreichs Kliniken gearbeitet: 24.000, davon fast 4.300 Ärztinnen und Ärzte.“

Die Personalsuche sei jedoch - wie in vielen anderen Branchen - herausfordernd. Einerseits sei das auf den großen Leistungsumfang zurückzuführen, andererseits machten eine hohe Teilzeitquote von mehr als 50 Prozent und das Krankenanstalten-Arbeitszeitgesetz die Besetzung herausfordernd. Saisonal bedingte Ausfälle aufgrund von Krankenständen kämen hier noch hinzu.

Die Patient:innen kämen ganz generell „wegen der gleichen Leiden und Erkrankungen wie vor Corona“, teilte die LGA mit. Das aktuelle Niveau im Operationsgeschehen entspreche annähernd dem vor der Pandemie.

Beim Personal sei schon jetzt ein steigendes Krankenstandsgeschehen zu erkennen. Zu erwarten sei, dass sich dieses „linear zum saisonalen Infektionsgeschehen“ erhöhen werde. Gleichzeitig würden laufend Maßnahmen gesetzt, verwies die LGA etwa darauf, Krankenstandsrückkehr-Gespräche etabliert zu haben, um auf die Situation der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einzugehen.

Das steigende Infektionsgeschehen werde sich grundsätzlich auch in der Bevölkerung widerspiegeln. Erkrankungen wie Pneumonien oder stationäre Aufenthalte durch Infekte „werden saisonal wohl besonders bei Risikogruppen steigen“.