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Spitäler

Notbetrieb in der Steyrer Lungenabteilung

Nachdem Mitte Juli Ärzt:innen des Pyhrn-Eisenwurzen Klinikums in Steyr Anzeige wegen Gesundheitsgefährdung für die Notaufnahme aufgrund akuten Personalmangels gestellt hatten, herrscht in der Lungenabteilung seit dieser Woche bis 28. August Notbetrieb. Das heißt, stationär werden keine Patient:innen aufgenommen, tagesklinische sowie Notfallversorgung gebe es aber, bestätigte das Krankenhaus einen Bericht der „Kronen Zeitung“ (Donnerstagausgabe).

red/Agenturen

Wegen diverser Personalveränderungen würden in der Lungenabteilung aktuell mehrere Fachärzt:innen gesucht. Der Regelbetrieb sei dadurch derzeit nur eingeschränkt möglich. Akutfälle sollen aber wie gewohnt versorgt werden. Um die vorhandenen Ressourcen so gut wie möglich einsetzen und schonen zu können sei aktuell jedoch nur eine tagesklinische Aufnahme möglich. Es gebe eine Zusammenarbeit mit dem Kepler Universitätsklinikum (KUK). Wenn eine intensivere oder längere Betreuung erforderlich sei, werde das KUK die Patient:innen mit Lungenerkrankungen übernehmen, teilte das Spital schriftlich mit.

Der Ärztliche Direktor Michael Hubich bekräftigte, um die Versorgung der Patient:innen auch in Zukunft gewährleisten zu können, „haben wir die Personalsuche noch einmal mehr intensiviert. Unsere Suche beschränkt sich längst nicht mehr nur auf Österreich, sondern auf den gesamten deutschsprachigen Raum und vor allem Deutschland.“

An einer Verbesserung der Situation in der Notaufnahme hat eine Arbeitsgruppe seit der Anzeige der Ärzte hingewirkt. Sieben von 8,3 Vollzeitstellen für Allgemeinmedizin waren dort unbesetzt, weshalb Fachärzte anderer Abteilungen einspringen mussten. Dies habe zu einer enormen Mehrbelastung geführt, bestätigte auch oö. Gesundheitsholding-Sprecherin Jutta Oberweger. Ab 1. September gebe es in Steyr - das Pyhrn-Eisenwurzen Klinikum gehört zur Gesundheitsholding - eine Neuorganisation, die einen Monat später voll greifen solle. So stehen feste Dienstpläne, die Leitung der Notaufnahme werde ausgeschrieben und zumindest eine halbe der offenen Stellen konnte besetzt werden. Zudem werde kein Arzt einer Fachabteilung künftig auch noch zusätzlich Dienst in der Notaufnahme machen müssen, versicherte Oberweger.

„Die wiederkehrenden Hilferufe des Gesundheitspersonals und der Patient:innen" sieht die SPÖ Oberösterreich „als Alarmzeichen" und fordert Schwarz-Blau im Bundesland zum „sofortigen Handeln" auf. Die Verantwortung für Lösungen dürfe nicht „strukturell auf die Beschäftigten abgewälzt" werden, so Landesrat Michael Lindner. Seine Partei habe „Lösungsansätze formuliert, die über die Einführung eines verbindlichen Personalschlüssels bis hin zu einer Verbesserung der Zuschläge für Teilzeitkräfte reichen".

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