Verlangt werden unter anderem 30 Prozent mehr Gehalt und auch um ein Drittel mehr Personal. „Es reicht uns“, so der Obmann der Kurie angestellte Ärzte, Stefan Ferenci. Die Arbeitsbedingungen würden immer schlechter. Kritik übt man vor allem an der Stadt. Diese sei zu konstruktiven Gesprächen nicht bereit, beklagt man.
Die Forderungen seien nicht „absurd oder weltfremd“, versicherte Ferenci. Am 4. Dezember will man darum am Nachmittag durch Wien ziehen. Die Ambulanzen in den Krankenhäusern sollen dazu zumindest pünktlich schließen, hob man hervor. Das sei nämlich oft nicht der Fall. Gröbere Auswirkungen auf den Betrieb soll es aber nicht geben.
Gestreikt wird in absehbarer Zeit nicht. „Arbeitskampfmaßnahmen im Winter sind eine gewisse Herausforderung“, gab der Kurienchef zu bedenken. Die Sicherheit der Patient:innen stehe im Vordergrund. Vor der zu erwartenden Grippewelle wolle man vorsichtig sein.
Kein genereller Ausschluss von Streik
Ein Streik sei erst möglich, wenn es das Krankheitsgeschehen in Wien zulasse, erklärte Ferenci. Ausschließen will man einen solchen aber nicht generell. Falls es keine Gesprächsbereitschaft im Rathaus bzw. bei Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) gebe, könnte ein solcher im Frühjahr folgen, hieß es.
Nach der Kundgebung im Dezember will man jedenfalls mit Kampagnen auf die Problematik aufmerksam machen. Erste Plakate und Flyer gibt es jetzt schon. „Ohne uns stirbt Wien“, ist auf denen etwa zu lesen. „Lasst uns gemeinsam Leben retten. Und lasst uns gemeinsam die Arbeitsbedingungen verbessern“, hielt die stellvertretende Kurienobfrau Anna Kreil dazu fest.
In Sachen Gehaltsverhandlungen sei man auch mit der Gewerkschaft in Gesprächen, berichtete Ferenci. Von dort gebe es „sehr positive Rückmeldungen“. Die 30 Prozent Plus, die die Kammer in ihrem Forderungspapier stehen hat, seien nicht zu hoch gegriffen, beteuerte der Kammerfunktionär.
„Wenn ich nicht bereit bin, den Preis zu zahlen, werde ich niemanden finden.“ Die Forderungen - verlangt werden auch 30 Prozent weniger Bürokratie - würden man außerdem für alle Spitalsbeschäftigten erheben, also nicht nur für die Ärzte.