Pakistan startete großflächige Polio-Impfkampagne

Pakistan hat am Montag eine großflächige Impfkampagne gegen Kinderlähmung gestartet. Trotz wiederholter Anschläge auf Impfhelfer sollen damit innerhalb von fünf Tagen rund 44 Millionen Kinder unter fünf Jahren erreicht werden. Dafür gehen Hunderttausende Impfhelfer in dem Land von Tür zu Tür, um Schluckimpfungen zu verabreichen.

red/Agenturen

Militante Islamisten betrachten die Impfungen gegen Polio teils als westliche Verschwörung zur Sterilisierung von Kindern. Erst im Jänner wurden fünf Polizisten, die eine Impfkampagne bewachten, durch bewaffnete Männer verletzt. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums kamen in dem Land seit 2012 bei Angriffen auf Impfhelfer insgesamt 60 Menschen ums Leben.

Seitdem die pakistanischen Taliban (TTP), die unabhängig von den Taliban in Afghanistan agieren, im November letzten Jahres die geltende Waffenruhe mit Islamabad gekündigt hatten, ist die Gefahr von Anschlägen in Pakistan auch insgesamt angestiegen. Pakistan gehört zu den wenigen Ländern der Welt, wo es noch neue Übertragungen von Kinderlähmungen gibt. Nachdem es 2021 nur einen nachgewiesenen Polio-Fall in Pakistan gegeben hatte, stiegen die Zahlen im Jahr darauf wieder an.

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