Wissenschaft

Impfstich

EU-Arzneimittelbehörde empfiehlt Anpassung der Corona-Impfstoffe

Die EU-Arzneimittelbehörde EMA empfiehlt für die neue Impfperiode ab Herbst eine Anpassung der Corona-Impfstoffe. Sie sollten an die sogenannte XBB-Variante des Virus angepasst werden, die zur Zeit in Europa und anderen Teilen der Welt dominant sei, teilte die Behörde am Dienstag in Amsterdam mit. Die bereits zugelassenen Wirkstoffe seien zwar weiterhin wirksam und verhinderten ernsthafte Erkrankungen, Krankenhausaufnahmen und Todesfälle.

Brustkrebs
Brustkrebs

Forscher entwickelten neuen Ansatz gegen Metastasen-Bildung

Forschende aus Basel haben den Mechanismus hinter aggressiven Krebs-Metastasen entschlüsselt. Die Erkenntnis hat laut den Wissenschafter:innen das Potenzial, die Ausbreitung von Metastasen zu verhindern. Das würde die Prognose von Brustkrebs-Betroffenen verbessern. Der aggressive Brustkrebs-Typ „Triple Negativ“ breitet sich laut der Studie so erfolgreich in andere Organe aus, weil die Zellen ihr eigenes Kollagen produzieren, teilte die Universität Basel am Dienstag mit.

Erkältet

EU-Kommission genehmigte Impfstoff für Ältere gegen RS-Virus

Vor einem Monat wurde in den USA der erste Impfstoff gegen das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) für Erwachsene ab 60 Jahren zugelassen. Überrascht sind Expert:innen davon, wie gut der erste erhältliche Impfstoff wirkt: Die Schutzrate gegen eine RSV-Erkrankung der unteren Atemwege liegt bei 83 Prozent, gegen schwere Verläufen bei 94 Prozent. Die EU-Kommission genehmigte nun ebenfalls einen Impfstoff für Ältere gegen das Virus.

Deutschland

Nutzen von Ozon-Eigenbluttherapie bei Long-Covid unklar

Deutsche Expert:innen sehen derzeit keinen Nutzen einer sogenannten Ozon-Eigenbluttherapie zur Behandlung von Long-Covid. „Es liegen keine Studiendaten vor, die darauf hinweisen, dass dieses Verfahren die Symptome von Long-/Post-Covid lindern kann“, erklärte der Medizinische Dienst Bund am Dienstag in Berlin. Der Nutzen sei daher „unklar“.

Neues CD-Labor für bessere Vorhersage und Behandlung von Lungenkrebs

Mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) wollen Forscher der Medizinischen Universität (MedUni) Wien und der Firma Siemens Healthineers die Diagnose und Behandlung von Lungenkrebs verbessern. Im Rahmen des am Dienstag eröffneten „Christian Doppler(CD)-Labors für Maschinelles Lernen zur Präzisionsbildgebung“ sollen anhand von Bildern und Daten von Lungenkrebs-Patienten neue Schlüsse gezogen werden.

Fussball
Künstliche Intelligenz

App hilft bei Einschätzung des Verletzungsrisikos im Profifußball

Unter Federführung der Innsbrucker Sportmedizinerin Anne Hecksteden ist ein Algorithmus entwickelt worden, der das tägliche Verletzungsrisiko von Profifußballern einschätzen soll. Per App werden Daten erhoben, die Trainer erhalten eine Rückmeldung in Echtzeit. Die engmaschige Beobachtung soll sicherstellen, dass die Spitzensportler ihre Leistung abrufen können, ohne durch sich anhäufende Regenerationsdefizite ein erhöhtes Risiko für Verletzungen zu haben.

Daniel Aletaha
Personalia

Wiener Rheumatologe an der Spitze der europäischen Fachgesellschaft

Nunmehr befinden sich gar zwei Wiener Spitzenmediziner in europäischen Führungspositionen. Am Montag gab die Europäische Liga der rheumatologischen Fachgesellschaften (EULAR) bekannt, dass der Rheumatologe Daniel Aletaha (MedUni Wien/AKH) als neuer Präsident der Vereinigung fungiert. Bereits seit 2022 ist der Leiter der kardiologischen Abteilung an der Klinik Landstraße, Franz Weidinger, Präsident der europäischen Kardiologie-Gesellschaft (ESC).

Stephen Hawking mit Tochter Lucy Hawking
Neurologie

Klebrige Proteine lösen Nervenkrankheit ALS aus

Die bisher unheilbare Nervenkrankheit ALS (Amyotrophe Lateralsklerose) entsteht durch klebrige Proteine. Enzyme spalten laut einer neuen Studie die äußere Hülle der Proteine und legen damit den klebrigen Kern frei. Diese Erkenntnis liefert laut Schweizer Forschenden vielversprechende Therapieansätze.

Diabetes
Stoffwechselerkrankung

Diabetes-Vorsorge wäre auch Demenz-Verhütung

Wer durch einen gesunden Lebensstil mit ausgeglichener Ernährung, Bewegung und Vermeidung von Übergewicht/Adipositas sein Risiko für den Ausbruch eines Typ-2-Diabetes senkt, reduziert auch die Demenz-Gefahr. Typ-2-Diabetiker mit frühem Ausbruch der Erkrankung leiden nämlich später auch dreimal häufiger an einer Hirnleistungsstörung. Das hat eine US-Studie ergeben, die vor wenigen Tagen im Journal der Europäischen Gesellschaft für Diabetes-Forschung (EASD) publiziert wurde.

Medikamente Packungen
Placeboforschung

„Der Beipackzettel kurzgefasst: Tod und Verderben"

Müdigkeit, Herzrasen, Atemnot - wenn man im Beipackzettel eines Medikaments die Liste der möglichen Nebenwirkungen durchliest, kann einem ganz anders werden. Vor einer Operation das gleiche - die Ärzt:innen kommt zum Aufklärungsgespräch und erzählt vor allem, was alles schief gehen kann. Das Problem dabei: Bei vielen Patient:innen kreisen die Gedanken dann nur noch um Komplikationen und Nebenwirkungen, und prompt treten sie auch auf.

Genetik

Erbgut von 233 Affenarten entlarvt Mutationen bei Menschen

Erbgutvergleiche von 233 Affenarten und Menschen entlasten Millionen von Mutationen (Erbgutveränderungen) als gutartig und entlarven einige, die Krankheiten fördern, so ein Forscherteam mit österreichischer Beteiligung. Wiener Experten erstellten einen neuen Primaten-Stammbaum, wo sich die Äste der Menschen und Schimpansen nun früher verzweigen, als bisher geglaubt (vor rund 8 statt 6 Millionen Jahren). Die Studien erschienen in einer Sonderausgabe des Fachjournals „Science“.

Studie

Tropischer Regenwald nimmt wegen Dürren weniger CO2 auf

Der tropische Regenwald nimmt wegen Dürren immer weniger Kohlendioxid auf. Das zeigt eine neue Studie der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich (ETH Zürich) im Fachblatt „Nature“. Ein Großteil der Klimamodelle berücksichtigt diesen Rückkopplungseffekt beim CO2 nicht. Die Klimaerwärmung könnte also schneller voranschreiten als bisher erwartet, wie die ETH Zürich in einer Mitteilung vom Donnerstag schrieb.

AI Künstliche Intelligenz KI
Studie

Künstliche Intelligenz findet Pflanzen für Malaria-Medikamente

Künstliche Intelligenz beschleunigt die Entdeckung von Pflanzen mit Anti-Malaria-Eigenschaften. Zu diesem Schluss ist ein internationales Forschungsteam mit Schweizer Beteiligung in einer neuen Studie im Fachblatt „Frontiers in Plant Science“ gekommen. Die Forscherinnen und Forscher der Royal Botanic Gardens in London und der Universität Freiburg (Unifr) entwickelten dafür eine neue Methode, die auf maschinellem Lernen basiert, wie Unifr mitteilte.

Stefan Kiechl (links) und Raimund Pechlaner
Gefäßgesundheit

Tiroler Übersichtsarbeit soll Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorhersagen

Eine wissenschaftliche Übersichtsarbeit aus Innsbruck, für die 167 internationale Studien mit rund 500.000 Teilnehmern analysiert worden sind, soll ermöglichen, die Vorhersage von Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu erleichtern und dafür passende Therapien zu finden. Mit den durch die zusammenführende Analyse geschaffenen Vergleichsdaten könne man erstmalig dazu beitragen, die dafür entscheidenden Pulswellengeschwindigkeit-Messwerte richtig einzuordnen, hieß es am Donnerstag.

DNA-Schäden werden durch antioxidative Enzyme repariert

Der menschliche Zellkern ist metabolisch aktiv, dies zeigen die Ergebnisse einer neuen Studie von Forscher des CRG in Barcelona und des CeMM sowie der MedUni Wien, die heute im Fachjournal Molecular Systems Biology veröffentlicht wurde. In Krisenzeiten, wie etwa bei stark ausgeprägten DNA-Schäden, setzt der Zellkern eine Mobilisierung in Gang, bei der er die mitochondriale Maschinerie in Anspruch nimmt, um dringende Reparaturen durchzuführen und so die Integrität des Genoms zu sichern. Die Ergebnisse stellen einen Paradigmenwechsel dar, da der Zellkern in der Vergangenheit als metabolisch inaktiv galt. Die Studie bietet damit neue Anhaltspunkte für die Überwindung von Arzneimittelresistenzen und die Entwicklung neuer Behandlungsmethoden von Krebs liefern.

Futuristisch

Präzisionsmedizin bei Gallenwegs-Karzinom

Genveränderungen bei Gallenwegs-Karzinomen bieten potenzielle Angriffspunkte für aktuelle oder zukünftige Präzisionstherapien. Das zeigt eine viel beachtete Studie der Karl Landsteiner Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften in Zusammenarbeit mit der Medizinischen Universität Wien. In dieser Studie wurden Zellen von Gallengangs-Tumoren auf genetische Veränderungen untersucht. Die Ergebnisse demonstrieren das Potenzial des genetischen Profilings von Tumoren als Grundlage für vielversprechende und zielgerichtete Therapien.