Primärversorgungseinheiten werden in Tirol „zeitnah“ ausgeschrieben

Bald soll es sie auch in Tirol geben: Die Primärversorgungseinheiten (PVE), in denen multiprofessionelle Teams zusammenarbeiten, um eine erste Kontaktstelle für Patientinnen und Patienten zu bilden. Bis 2025 sollen sechs Zentren entstehen. Eine Ausschreibung werde "zeitnah“ erfolgen, hieß es am Freitag in einer Aussendung des Landes.

red/Agenturen

„Die Primärversorgung ist ein besonders wichtiges Puzzleteil, an deren Umsetzung wir gemeinsam zwar bereits länger, nun aber mit Ziellinie vor Augen arbeiten, um das Gesundheitssystem in Tirol nachhaltig weiterzuentwickeln“, sagte Gesundheitslandesrätin Cornelia Hagele (ÖVP). "Mit den erforderlichen Honorarvereinbarungen liegen nun auch in Tirol alle rechtlichen Rahmenbedingungen für die Umsetzung von Primärversorgungseinheiten vor“, gab Landesstellenausschuss-Vorsitzender der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) Bernhard Achatz den Startschuss. Auch die Ärztekammer ist mit an Bord:

„Nach intensiver Vorbereitung konnten wir gemeinsam nun ein effektives Finanzierungspaket zur Umsetzung von Primärversorgungseinheiten in Tirol schnüren“, sagte Tirols Ärztekammer-Präsident Stefan Kastner. Das Land Tirol beteiligt sich an der Finanzierung des PVE-Managements, des Pflegepersonals und weiteren Gesundheits- und Sozialberufen gemeinsam mit den Sozialversicherungsträgern. Die Umsetzung der ersten Primärversorgungseinheiten ließ hierzulande indes auf sich warten. Bereits im Sommer 2021 war angekündigt worden, dass bis 2023 2,2 Millionen Euro in sechs PVE investiert werden.

Bei einer Informationsveranstaltung hätten nun über 90 Allgemeinmediziner sowie andere Akteure des Tiroler Gesundheitswesens Interesse gezeigt, teilte das Land Tirol mit. Österreichweit gibt es bereits 45 Einheiten, wobei zwischen zwei und fünf Allgemeinmediziner gemeinsam mit diplomierten Pflegekräften, Ordinationsassistenten und einem PVE-Manager als Kernteam zusammenarbeiten. Darüber hinaus werden weitere Gesundheits- und Sozialberufe miteingebunden - von der Logopädie und Ergotherapie über Hebammen und Heilmasseuren bis hin zu DiätologInnen, SozialarbeiterInnen und klinischen PsychologInnen. Durch längere Öffnungszeiten - auch an Tagesrandzeiten - soll die wohnortnahe Gesundheitsversorgung verbessert werden.