Stoffwechsel

Blutblättchen brauchen Fette zum Gedeihen

Blutblättchen sind kleine, scheibchenförmige Blutzellen, die bei Gefäßverletzungen zusammenkleben und sie schließen. Große Mengen Fettstoffe (Lipide) sind nötig, damit sie in ausreichender Zahl gebildet werden, berichtet ein österreichisch-deutsches Forscherteam im Fachjournal „Nature Cardiovascular Research“. Lipidstoffwechsel-Störungen wie Fettleibigkeit könnten demnach die Blutplättchenproduktion beeinträchtigen, was sich auf die Herz- und Gefäßgesundheit auswirken würde.

red/Agenturen

Ein Team um Robert Ahrends vom Institut für Analytische Chemie der Universität Wien und Oliver Borst vom Universitätsklinikum Tübingen (D) untersuchte, wie Blutblättchen (Thrombozyten) aus Vorläuferzellen (Megakaryozyten) heranreifen. „Die Daten zeigen, dass die Verwandlung der Megakaryozyten durch einen erhöhten Import an Fettsäuren und verstärkte Herstellung von Fettstoffen vorangetrieben wird“, schrieben die Forscher: „Wenn wir diese Prozesse manipulierten, führte dies zu einer ausgeprägten Thrombozytopenie, das ist ein Zustand, der durch eine abnorm niedrige Zahl von Blutplättchen gekennzeichnet ist.“

Diese Ergebnisse würden nahelegen, dass Störungen des Lipidstoffwechsels, die bei Erkrankungen wie Fettleibigkeit auftreten, die Blutplättchen-Produktion und die allgemeine kardiovaskuläre Gesundheit beeinflussen könnten, so die Forscher in einer Aussendung der Uni Wien. „Bis dato ist nämlich wirklich unbekannt, wie sich die Lipide oder Fettstoffwechselstörungen beim Menschen auf die Bildung der Blutplättchen auswirken“, erklärte Ahrends. Dies gelte es nun zu erforschen.

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