Meta-Analyse

Impfungen wirken bei Schlafmangel schlechter

Wie gut ein Vakzin schützt, könnte davon abhängen, wie viel Schlaf man in den Tagen davor bekommt. Laut einer neuen Meta-Analyse in der Fachzeitschrift  „Current Biology“ würde man weniger Antikörper bilden, wenn man in den Nächten vor einer Impfung weniger als sechs Stunden geschlafen hat.  

red

Für ihre Metaanalyse wertete ein internationales Forscherteam frühere Studien zu dieser Frage aus. In der Analyse wurden Antikörperreaktionen auf Impfungen gegen Grippe und Hepatitis analysiert sowie darüber hinaus auf etwaige Zusammenhänge mit der Länge des Schlafs untersucht. Was sich deutlich zeigte: Bei Probanden, die weniger als sechs Stunden pro Nacht schliefen, zeigten sich weniger Antikörper als bei jenen Probanden, die mindesten sieben Stunde Nachtruhe genießen konnten. Generell wird Erwachsenen sieben bis neun Stunden Schlaf nahegelegt.

Die Antikörperreaktion war bei jenen Personen mit kurzem Schlaf dermaßen stark reduziert, dass sie der Abnahme der Antikörper gegen Covid-19 zwei Monate nach einer Impfung mit RNA-Vakzin glich. Obwohl nicht ausreichend Daten zur Corona-Impfung zur Verfügung standen, hält das Forscherteam mit genügend Schlaf auch eine verbesserte Reaktion auf die Corona-Impfung für wahrscheinlich.

„Bereits vorher haben wir festgestellt, dass kognitive Verhaltenstherapie und Achtsamkeitsübungen die Schlaflosigkeit nachhaltig verbessern und auch unterschiedliche Aspekte der Immunität normalisieren. Noch nicht bekannt hingegen ist, ob die Behandlung von Schlaflosigkeit Impfreaktionen verstärken kann“, so Michael Irwin von der Universität Kalifornien in Los Angeles.