Künstliche Intelligenz entdeckt Hunderte neue Proteine

Mit Künstlicher Intelligenz haben Basler Forschende 290 neue Proteinfamilien und eine neue Art der Proteinfaltung entdeckt. Für die Entwicklung neuer Wirkstoffe und Medikamente sei dies von Bedeutung, teilte die Universität Basel am Mittwoch mit. Das Fachblatt „Nature“ machte der Fachwelt nach eigenen Angaben eine noch unbearbeitete Version der Studie verfügbar, um einen frühen Zugang zu den Ergebnissen zu ermöglichen.

red/Agenturen

Proteine sind jene molekularen Maschinen in unseren Zellen, die beispielsweise Zucker spalten oder helfen, unser Erbgut zu kopieren. Wie ein Protein genau gefaltet ist, spielt laut den Forschenden eine grosse Rolle. Je nachdem, wie ein Protein geformt ist, kann es eine andere Aufgabe in der Zelle übernehmen.

Grundlage für die Entdeckung der Basler Forschenden bildeten Proteinstrukturen, die von der Künstlichen Intelligenz (KI) Alpha Fold hervorgesagt wurden. Diese sorgte letztes Jahr für Begeisterung in der Fachwelt, als sie es geschafft hat, die Strukturen von etwa 215 Millionen Proteinen vorherzusagen. Ohne KI war es aufwendig, teuer und schwierig, die Proteinstrukturen zu bestimmen.

„Daten-Dschungel“

Seit dem Durchbruch im letzten Jahr stehen Forschende laut Mitteilung der Universität Basel vor einem „Daten-Dschungel„. Dem Forschungsteam am Swiss Institute of Bioinformatics (SIB) ist es nun erstmals gelungen, einen Teil dieser verborgenen Informationen zu entschlüsseln. Entdeckt wurde neben neuen Proteinen auch eine Art der Proteinfaltung, die an die Form einer Blume erinnert.

Die Forscherinnen und Forscher der Universität Basel erstellten dafür eine Art Landkarte aus 53 Millionen Proteinen. Sie nannten das entstandene Netzwerk „Protein Universe Atlas„. Mit diesem Netzwerk wollten sie laut der Universiät Basel die „dunkle Materie“ des Proteinuniversums aufdecken.