Pflege-Öle im Test

Nicht immer ist bio, was so beworben wird

Viele Menschen wollen nur natürliche Kosmetika an ihren Körper lassen. Doch nicht alle Produkte, die von den Herstellern als "natürlich" beworben werden, sind es auch. Das Magazin Konsument hat elf Körperöle sowie je zwölf Gesichts- bzw. Haaröle getestet, die durch ihre Aufmachung als natürliche Kosmetika erscheinen. Das Ergebnis zeigt, dass man Werbung und Verpackung nur bedingt trauen sollte, berichtete die Arbeiterkammer Oberösterreich in einer Presseaussendung am Montag.

red/Agenturen

Nur eines der elf getesteten Körperöle war als Naturkosmetik zertifiziert und mit 18,95 Euro pro 100 Milliliter auch das günstigste der Naturprodukte, drei weitere basierten allerdings ebenfalls auf Naturstoffen, darunter das teuerste mit 126,67 Euro. Sechs Produkte enthielten natürliche Öle und meist auch Pflanzenextrakte, aber auch synthetische Duftstoffe, Antioxidantien oder Emulgatoren. Ein Körperöl entpuppte sich als klassisches Kosmetikum, das mehrheitlich aus Paraffin und einem weiteren Mineralölbestandteil hergestellt wurde und noch dazu einen Azofarbstoff enthält, der nicht auf die Schleimhäute und nicht in den Körper gelangen darf.

Von den zwölf Gesichtsölen war eines Biokosmetik in Reinkultur mit allen neun Inhaltsstoffen aus biologischer Landwirtschaft und einem relativ niedrigen Preis von 39,83 Euro pro 100 Milliliter. Fünf weitere könne man - wenn auch teilweise mit Abstrichen - als Naturkosmetik bezeichnen, so der Bericht. Drei Produkte bestanden mehrheitlich aus günstigen Ölen, drei weitere fielen komplett durch. Sie basierten auf Wasser, Wasser und Silikon und eins auf dem hormonähnlichen Cyclopentasiloxane, das in abwaschbarer Kosmetik verboten ist - mit 283 Euro pro 100 Milliliter ausgerechnet das teuerste Öl im Test.

Bei den Haarölen konnten drei Produkte als Naturkosmetik eingestuft werden, darunter der günstigste Artikel mit 4,19 Euro pro 100 Milliliter. Die anderen getesteten Haaröle basieren hauptsächlich auf Silikonen, synthetischen Lösungsmitteln bzw. Wasser, so auch das teuerste mit einem Preis von 66 Euro pro 100 Milliliter. Ein Produkt setzt sich mehrheitlich aus der hormonähnlichen Substanz Cyclopentasiloxane (D5) sowie Silkonverbindungen zusammen und enthält einen Azofarbstoff und einen weiteren bedenklichen Farbstoff, der nicht auf Schleimhäute gelangen darf.

Testergebnisse in Kooperation mit dem Magazin Konsument unter http://ooe.konsumentenschutz.at).