Kindermedizin

Stecknadelgroße rote Punkte auf der Haut als Warnsignal

In Kombination mit Fieber können stecknadelgroße rote Punkte auf der Haut - besonders bei kleinen Kindern - auf eine Blutvergiftung oder eine Hirnhautentzündung hinweisen. „Diese Erkrankungen erfordern eine rasche Behandlung“, sagte Daniela Kohlfürst, Leiterin des Referats Junge Österreichische Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde (ÖGKJ) am Donnerstag. Eltern sollten bei diesen Warnsignale sofort handeln. Die roten Male können in diesen Fällen Hauteinblutungen sein.

red/Agenturen

„Drücken Eltern ein durchsichtiges Trinkglas auf einen solchen Fleck, so bleibt dieser sichtbar - anders als bei einem Ausschlag, wie z.B. bei Masern. Ein positiver Glas-Test ist ein Alarmzeichen und das Kind muss sofort zum Kinder- und Jugendarzt“, so Kohlfürst. Besonders achten müssten Eltern bei der Kombination von Symptomen aus Fieber und Hauteinblutungen bei Kleinkindern zwischen drei und fünf Jahren.

Betroffene Kinder könnten zunächst so wirken, als ob sie nicht schwer erkrankt seien. Innerhalb von 13 bis 22 Stunden entwickelt sich dann aber ein getrübtes Bewusstsein und eine intensivmedizinische Behandlung ist notwendig. Husten und Erbrechen können ebenfalls Hinweise für eine Blutvergiftung oder Hirnhautentzündung sein. Mit einer sofortigen Gabe von Antibiotika können mögliche Folgen, wie der Verlust von Gliedmaßen, neurologischen Folgeschäden oder sogar der Tod, besser vermieden werden.

Meningokokken wie auch Pneumokokken können Meningitis und Sepsis auslösen. Pneumokokken können zudem eine Lungenentzündung oder Mittelohrentzündung verursachen. Übertragen werden beide Bakterien zwischen Menschen durch Tröpfcheninfektion. 2022 traten sieben Meningokokkenfälle in Österreich auf - die meisten Krankheitsfälle bei den unter Einjährigen.

Möglichst frühe Impfung gegen Pneumokokken empfohlen

2021 gab es 404 invasive Pneumokokkenfälle, insbesondere in der Altersgruppe der über 80-Jährigen, gefolgt von der Altersgruppe der 65-74-Jährigen und der Altersgruppe der Einjährigen. 2022 wurden 558 Krankheitsfälle und 53 Todesfälle durch Pneumokokken gemeldet.

Das Gesundheitsministerium und das Nationale Impfgremium empfehlen, Kinder möglichst früh ab dem vollendeten zweiten Lebensmonat gegen Pneumokokken impfen zu lassen. Im zweiten Lebensjahr sind Buben und Mädchen besonders von schweren invasiven Pneumokokken-Erkrankungen betroffen. Es sind drei - kostenfreie - Impfungen nötig, im dritten, fünften und zwischen dem zwölften und 14. Lebensmonat.

Der Impfplan sieht für Kinder sowohl gegen Meningokokken B als auch gegen Meningokokken A, C, W135, Y ebenfalls Impfungen vor. Ab dem vollendeten zweiten Lebensmonat zwei Impfungen und eventuell eine Auffrischungsimpfung gegen Menigokokken B. Diese Impfungen sind von den Eltern selbst zu bezahlen. Ab dem 13. Lebensmonat ist eine Impfung mit dem tetravalenten konjugierten Impfstoff gegen Meningokokken der Gruppen A, C, W135 und Y vorgeschlagen. Die Kosten für diese Impfungen müssen Eltern und Erziehungsberechtigte selbst tragen. Für Kinder vom vollendeten zehnten bis zum 13 Lebensjahr ist die Impfung kostenfrei.

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