Die Leichen würden infolge der Ausfälle des Stromnetzes in der Hitze verwesen. Zudem fehle das Fachpersonal, um die Leichen korrekt zu behandeln. In der Hauptstadt Sudans sei daher eine Choleraausbruch zu befürchten, der das instabile Gesundheitssystem zusätzlich belasten würde.
Mitte April war ein langer schwelender Machtkampf zwischen dem Präsidenten und dem Vizepräsidenten ausgebrochen. Die sudanesische Armee kämpft gegen die Rapid Support Forces (RSF) des ehemaligen Vizepräsidenten Mohammed Hamdan Daglo. Präsident Abdel Fattah Al-Burhan und Daglo hatten 2019 noch gemeinsam die Langzeitherrschaft von Diktator Omar al-Baschir beendet. Den versprochenen Übergang zur Demokratie zögerten beide allerdings hinaus.
Indes riefen die Außenminister der Nachbarländer des Sudans nach einem Treffen im Tschad am Montag die internationale Gemeinschaft zu schnelleren humanitären Hilfen auf. Zudem plädierten die Minister für einen kontinuierlichen Kontakt zwischen den Kriegsparteien, damit die lebensnotwendigen Gesundheitseinrichtungen sowie die Wasserversorgung wieder eingerichtet werden.