Unfallstatistik

Pandemieende: Anstieg bei Arbeitsunfällen

Das Ende der Coronavirus-Pandemie hat wieder für einen Anstieg bei Arbeitsunfällen gesorgt. Im Jahr 2022 wurden von der AUVA 144.074 Schadensfälle anerkannt, was einem Anstieg um 19.568 Fällen (bzw. 15,7 Prozent) gegenüber 2021 entspricht. Davon waren 90.073 Arbeitsunfälle von Erwerbstätigen, 45.472 Unfälle von Auszubildenden und 8.529 Berufskrankheiten, berichtete die AUVA in einer Aussendung am Mittwoch.

red/Agenturen

Die hohe Zahl der Berufskrankheiten aller Versicherten ist auf die 2022 anerkannten Corona-Fälle zurückzuführen. Hier gab es 7.551 Fälle von Infektionskrankheiten, davon 7.540 Covid-19. (2021: 5.803, davon 5.787 Covid-19). Durch das Ende des Lockdowns Anfang 2022 kehrten wieder mehr Menschen an den Arbeitsplatz bzw. die Ausbildungsstätte zurück. Das führte bei Erwerbstätigen zu einem leichten Anstieg der Arbeitsunfälle um 1.552, einem Plus von 1,8 Prozent gegenüber 2021.

Die Zahl der Unfälle von Auszubildenden hat sich um 16.257 (plus 55,6 Prozent) aufgrund des höheren Mobilitätsaufkommens deutlich erhöht. Deutlich heraus stechen die insgesamt 652 Unfälle von Fahrradboten, die auf eine erhöhte Nachfrage nach Lieferdiensten zurückzuführen sind, unter anderem bedingt durch das vermehrte Arbeiten im Homeoffice. Noch 2019 wurden 60 Unfälle in dieser Berufsgruppe gemeldet, berichtete die AUVA.

Im Vorjahr gab es insgesamt 93 tödliche Arbeitsunfälle von Erwerbstätigen (ohne Wegunfälle). Zu den Branchen, in denen die häufigsten Todesfälle auftraten, zählen in dieser Reihenfolge Bau, Herstellung von Waren sowie die Land- und Forstwirtschaft. Darüber hinaus kam es zu 30 tödlichen Wegunfällen von Erwerbstätigen. Aufgrund von Berufskrankheiten starben 70 Erwerbstätige, die häufigsten tödlichen Berufskrankheiten waren Tumore auf dem Rippenfell, der Lunge oder dem Kehlkopf durch Asbest.

45 Stürze im Home Office

Mit Blick auf die Unfallrate, also die Zahl der Arbeitsunfälle ohne Wegunfälle, wurde ein leichter Rückgang verzeichnet: 2022 betrug die Unfallrate bei 1.000 Dienstnehmerinnen und Dienstnehmer 23,45 und 23,85 im Jahr 2021.

Bei der Arbeit im Homeoffice selbst hat es 101 anerkannte Arbeitsunfälle gegeben, davon erfolgten 45 Unfälle durch Stürze. Die absolute Zahl der Wegunfälle ist aufgrund der höheren Versichertenzahl zwar leicht gestiegen (10.561), liegt jedoch - nicht zuletzt aufgrund des verstärkten Trends von Remote Work - immer noch deutlich unter dem Vor-Corona-Niveau (2019: 11.748).

Bei den Freiwilligen Feuerwehren kam es zu 810 Unfällen, davon geschahen 234 im Einsatz. Die Unfallzahl bei Übungen und Wettkämpfen fiel mit 248 sogar noch etwas höher aus. Die restlichen 328 Unfälle verteilen sich auf weitere Arbeitsprozesse.

 

 

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