Der Bericht bezieht sich auf Kürzungen der britischen Hilfsleistungen zwischen April 2023 und März 2024. Das Außenministerium betonte, die Hilfsgelder für ärmere Staaten würden kurzfristig sinken, um Einsparziele zu erreichen, sich aber anschließend fast verdoppeln. Die Vorsitzende des Internationalen Entwicklungshilfeausschusses im Parlament, Sarah Champion von der oppositionellen Labour Party, sagte hingegen, die Einschnitte seien „unerträglich“ und hätten „furchtbare Auswirkungen“.
Die britische Regierung hatte während der Pandemie entschieden, die Ausgaben für Entwicklungshilfe von 0,7 auf 0,5 Prozent des Bruttonationaleinkommens - einer Messgröße der Wirtschaftsleistung - zu senken, um die Corona-Kosten finanzieren zu können. Zudem wird rund ein Viertel des Budgets für die Unterbringung von Flüchtlingen im Inland verwendet. Deren Zahl war zuletzt deutlich gestiegen.
In der internen Einschätzung wird davon ausgegangen, dass wegen einer Kürzung der Afghanistan-Hilfe von rund 76 Prozent „einige der am stärksten gefährdeten Frauen und Mädchen der Welt ohne lebenswichtige Dienste auskommen“ müssten. Im Jemen würden nun etwa eine halbe Million Frauen und Mädchen keine Gesundheitsversorgung erhalten. Die Ausbildung von Mädchen in Äthiopien sei ebenso betroffen wie Prävention von Gewalt gegen Frauen und Mädchen im Südsudan.