Für die Pflege eines kranken Kindes unter zwölf Jahren haben Eltern Anspruch auf Freistellung von der Arbeit. Dafür gibt es für eine begrenzte Anzahl von Tagen Kinderkrankengeld.
Die Kinder-Krankmeldung gehört nach Ansicht des Berufsverbandes abgeschafft. Eltern könnten harmlose Erkrankungen selbst managen und sollten die Krankheit des Kindes dem Arbeitgeber genauso melden können, wie die eigene Krankheit, forderte Fischbach. Das gelte auch für Schulatteste für kranke Kinder vor den Ferien.
Die Ärzteschaft wehre sich dagegen, „dass der Staat unser Vertrauensverhältnis zu unseren Patient:innen zerstört, indem er uns zu erweiterten Aufsichtsbehörden macht“, kritisierte Fischbach. „Wir sind nicht das Ordnungsamt.“
Kinderärzt:innen durchschnittlich 57 Jahre alt
Zuvor hatten bereits Kinder- und Jugendärzte in Nordrhein-Westfalen angekündigt, keine vorgeschriebenen medizinischen Atteste mehr für unmittelbar vor oder nach den Schulferien fehlende Schüler ausstellen zu wollen.
Angesichts des Ärztemangels auch in der Kinder- und Jugendmedizin droht Fischbach zufolge eine schlechtere Versorgung. „In Deutschland herrscht akuter Kinder- und Jugendärztemangel, und dieser spitzt sich weiter zu“, erklärte der Verbandschef. Viele Praxen hätten Probleme, Nachfolger zu finden. Kinder- und Jugendärztinnen und -ärzte seien im Durchschnitt 57 Jahre alt. Ein Viertel gehe in den nächsten fünf Jahren in Rente.
Noch bis zum Samstag diskutieren die Kinderärzte auf ihrem Verbandstreffen in Berlin unter anderem Themen wie Impfungen, Kindergesundheit und Klimawandel sowie Erkrankungen bei Kindern.