Asiatische Tigermücke

Stadt Graz gibt Tipps zur Eindämmung

Die Asiatische Tigermücke hat sich 2022 erstmals in allen österreichischen Bundesländern ausgebreitet. Im Unterschied zu heimischen Gelsenarten ist diese - charakteristisch schwarz-weiß gemusterte - Art in der Lage exotische Krankheitserreger zu übertragen. Die Stadt Graz hat am Montag klare Empfehlungen ausgesprochen, um die Ausbreitung und Vermehrung der Tigermücke zu verhindern.

red/Agenturen

Durch die Klimaerwärmung können sich Stechmücken auch bei uns besser ausbreiten: Vor elf Jahren ist die Asiatische Tigermücke (Aedes albopictus) erstmals in Österreich nachgewiesen worden. In Teilen von Wien und Graz gibt es laut AGES sogar schon etablierte Populationen dieser zwischen fünf und zehn Millimeter großen, schwarz-weiß gemusterten Stechmücke.

Die Weibchen saugen Blut, weil sie es für die Bildung ihrer Eier brauchen. Dadurch wird die tropische Gelsenart mögliche Überträgerin von über 20 verschiedenen Krankheitserregern - darunter auch u. a. Dengue, Zika oder Chikungunya. Die Erreger kommen in Österreich bisher nicht vor, im Fall des Chikungunya-Virus geht das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) jedoch bereits von einer hohen Wahrscheinlichkeit einer Einschleppung nach Europa aus. Heimische Stechmückenarten können diese Krankheitserreger glücklicherweise nicht übertragen.

Je früher daher konkrete Maßnahmen zur Eindämmung und Bekämpfung der Tigermücke gesetzt werden, desto wahrscheinlicher kann eine unkontrollierte Vermehrung und Ausbreitung verhindert werden, wurde am Montag vonseiten des Grazer Gesundheitsstadtrat Robert Krotzer (KPÖ) betont. „Gemeinsam mit den Experten des Gesundheitsamtes wollen wir diese Mücken so gut als möglich eindämmen und ihnen die Verbreitung erschweren“, so der Gesundheitsstadtrat. Das Gesundheitsamt hat dazu Folder und Informationstafeln erstellt. Sie werden an alle Bezirksvertretungen geschickt und an den „Schwarzen Brettern“ der Gemeindewohnbauten aufgehängt. Auch Heimgärtner seien bereits informiert worden, wie sie die Brutstätten vermeiden können.

Mehrere Biozidprodukte mit BTI zugelassen

Ob im Blumenuntersetzer, in Friedhofsvasen, Regentonnen, Vogeltränken oder Planschbecken - jedes stehende Wasser kann Tigermücken anziehen. Die Insekten legen dort ihre Eier ab und können sich so vermehren. Die Larven schlüpfen, wenn der Wasserspiegel steigt und die Eier unter Wasser geraten - oft auch erst Monate nach der Eiablage, denn die Eier sind sehr widerstandsfähig und überstehen auch Trockenheit und den Winter. Daher wird geraten die Wasseransammlungen in Kübeln, Gießkannen, Planschbecken zu vermeiden bzw. regelmäßig auszuleeren. Regenwassertonnen können mit einem feinmaschigen Netz abgedeckt und Regenrinnen oder Gullys sollten regelmäßig gereinigt werden.

Zur biologischen Bekämpfung der Tigermücken werden laut Gesundheitsamt häufig Produkte auf Basis von Bacillus thuringiensis israelensis (BTI) eingesetzt. Das aus dem Boden stammende Bakterium BTI sei besonders effektiv, wenn sich die Mücke im Larvenstadium befindet. Aufgrund der sehr spezifischen und komplexen Wirkung habe BTI weniger schädliche Auswirkungen auf die Umwelt als andere Insektizide, wurde hervorgehoben. Derzeit sind mehrere Biozidprodukte mit dem Wirkstoff BTI in Österreich zugelassen.

Wer eine Tigermücke findet, kann sie mithilfe der kostenlosen App „Mosquito Alert“ melden. Die eingesendeten Fotos werden begutachtet und geben Experten einen Überblick über das Ausbreitungsareal.

 

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Die Asiatische Tigermücke ist schwarz-weiß gestreift.
APA_ Science Photo Library / picturedesk.com