Pflege

24-Stunden-Betreuerinnen fordern Treffen mit Rauch

Die Interessensgemeinschaft der 24-Stunden-Betreuerinnen (IG24) drängt auf ein Treffen mit Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne). Dabei soll es um die Situation der rund 60.000 migrantischen 24-Stunden-Betreuerinnen gehen, denn für diese Gruppe fänden sich in der Pflegereform "nur vollkommen unzureichende Verbesserungen der derzeitigen katastrophalen Arbeitsbedingungen", hieß es in einer Aussendung am Donnerstag.

red/Agenturen

Bereits am Dienstag hatten sie vor dem Gesundheits- und dem Arbeitsministerium protestiert und einen offenen Brief übergeben. Dieser werde von 30 Organisationen unterstützt, darunter etwa Volkshilfe, Interessengemeinschaft pflegender Angehöriger und SOS Mitmensch.

Mit der vorliegenden Pflegereform werden wir 24-Stunden-Betreuer:innen ein weiteres Mal im Stich gelassen", so Csilla Vargová von der IG24: "Statt besseren Arbeitsbedingungen und arbeitsrechtlichem Schutz bekommen wir weiterhin Scheinselbstständigkeit und Ausbeutung."

Auch mit der geplanten Pflegereform bleibe das offensichtliche Problem der Scheinselbstständigkeit unangetastet. Die Folge seien Arbeitsverhältnisse ohne geregelte Arbeitszeiten, niedrige Honorare von rund drei bis vier Euro pro Stunde sowie Abhängigkeiten von Vermittlungsagenturen und Klienten.

Trotz dieser bereits enorm hohen Belastung soll es künftig rechtlich möglich sein, dass eine 24-Stunden-Betreuerin bis zu drei Klienten auf einmal betreut. Das sei "schlicht unzumutbar" und aus Sicht der Betreuungsqualität "höchst problematisch". Daher appelliere man an den Gesundheitsminister, die Maßnahmen zu überarbeiten, so Vargová.