Studie

Zwei Drittel der Pflegekräfte sehen Versorgung beeinträchtigt

Bei einer Bedarfsanalyse der Fachhochschule Burgenland haben zwei Drittel der befragten Pflegekräfte aus ganz Österreich angegeben, dass die Versorgung der Patienten unter dem Personalmangel in den Spitälern leidet. Für eine angemessene Versorgungskontinuität gebe es nicht genug Personal. Ein Großteil der Befragten wünscht sich außerdem mehr Einbindung bei Entscheidungen der Krankenhäuser, teilte das Department Gesundheit der FH Burgenland mit.

red/Agenturen

Die Herausforderungen im Gesundheitswesen würden aktuell zu Problemen bei der Rekrutierung und langfristigen Bindung von qualifiziertem Personal führen, betonte FH-Studiengangsleiterin Nadine Graf. 2017 seien im gehobenen Dienst für die Gesundheits- und Krankenpflege noch 67.000 Personen tätig gewesen, 2021 nur noch 61.200. Bis 2030 sei mit einem Mehrbedarf an 75.700 Personen zu rechnen. Angesichts des Pflegenotstands sei es überfällig, die Bedürfnisse der Pflegekräfte zu erfragen.

Neben Arbeitszeiten und psychischer Belastung sehen viele Pflegekräfte beim Mitspracherecht Verbesserungspotenzial. Nur zwölf Prozent sind laut FH der Ansicht, dass sie in Stabstellen mitarbeiten können. Auch mehr Dialog mit der Pflegedirektion wurde vielfach gewünscht. Positiv bewerteten 60 Prozent der Befragten hingegen die Möglichkeiten zur beruflichen Weiterbildung. 77 Prozent sahen in ihrer Institution eine klar definierte Pflegephilosophie und 63 Prozent zumindest teilweise strukturierte Onboarding-Prozesse.

Befragt wurden von 12. April bis 8. Mai insgesamt 2.954 Personen, wovon knapp 82 Prozent als Pflegekräfte tätig sind. Die übrigen Teilnehmer waren laut FH Mitarbeiter des basalen und mittleren Pflegemanagements sowie Pflegedirektoren.

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Neben Arbeitszeiten und psychischer Belastung sehen viele Pflegekräfte beim Mitspracherecht Verbesserungspotenzial. Nur zwölf Prozent sind laut FH der Ansicht, dass sie in Stabstellen mitarbeiten können.
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