Bessere, verträglichere Therapie bei chronisch lymphatischer Leukämie

Eine neue Behandlungsmethode bei chronisch lymphatischer Leukämie (CLL) zeigt bessere Ergebnisse gegen die Krebserkrankung und hat weniger Nebenwirkungen. Die MedUni am AKH Wien sprach am Mittwoch von einem bedeutenden Fortschritt und dem „Potenzial, den Therapiestandard für CLL-Patient:innen zu revolutionieren“. Die Studie zu der Kombination mit den Medikamenten Venetoclax und Obinutuzumab wurde unter Mitwirkung der MedUni durchgeführt.

red/Agenturen

Die zeitlich begrenzte und zielgerichtete Therapie sei bei Patient:innen ohne Begleiterkrankungen effektiver als die Chemoimmuntherapie gewesen, hieß es in einer Aussendung. In der Studie unter der Koordination von Philipp Staber von der Universitätsklinik für Innere Medizin I der MedUni Wien waren 926 CLL-Betroffene - auch zahlreiche aus Österreich - involviert.

„Die Therapie führt bei 86,5 Prozent der Patient:innen zu einer so starken Verringerung der CLL Zellen, dass diese im Blut der Patienten nicht mehr nachgewiesen werden können (MRD Negativität), und ermöglicht eine lang anhaltende Krankheitsfreiheit. Darüber hinaus treten im Vergleich zur Chemoimmuntherapie weniger Nebenwirkungen auf“, betonte Staber.

Basierend auf den Ergebnissen empfehlen die Forschenden die Kombinationstherapie aus Obinutuzumab und Venetoclax nun als neuen Standard für fitte CLL-Patienten, unabhängig von ihrem Alter. Das bietet laut Staber Hoffnung für Betroffene und könne die Lebensqualität der Patienten verbessern und ihnen eine längere Krankheitsfreiheit und Therapiefreiheit ermöglichen. Die Studie wurde im renommierten Journal „The New England Journal of Medicine“ veröffentlicht.

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Die chronische lymphatische Leukämie (CLL) ist durch eine unkontrollierte Vermehrung von reif erscheinenden, aber nicht funktionstüchtigen Lymphozyten in Knochenmark und Blut gekennzeichnet.
iStock JOSE LUIS CALVO MARTIN & JOSE ENRIQUE GARCIA-MAURIÑO MUZQUIZ