In Indien droht trockenster August seit hundert Jahren

Indien steuert auf den trockensten August seit mehr als hundert Jahren zu. Laut Insidern des indischen Wetterdienstes (IMD) dürften die Monsun-Regenfälle in weiten Teilen deutlich niedriger als üblich ausfallen. Landesweit werde die Niederschlagsmenge voraussichtlich die niedrigste seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1901 sein. Dies sei teilweise auf die Folgen des Wetterphänomens El Niño im Pazifik zurückzuführen.

red/Agenturen

Es drohten Ernteschäden - insbesondere bei den im Sommer ausgesäten Pflanzen, von Reis bis hin zu Sojabohnen. Dies dürfte auch die Preise hochtreiben. Die Inflation bei Nahrungsmitteln hat in Indien mit 11,5 Prozent bereits den höchsten Stand seit Anfang 2020 erreicht.

Der Monsun gilt als lebenswichtig für Indien, liefert er doch im Regelfall fast 70 Prozent des Regens, der für die Bewässerung landwirtschaftlicher Betriebe und für Stauseen erforderlich ist. Bauern beginnen in der Regel ab Juni mit dem Anbau von Reis, Mais, Baumwolle, Sojabohnen, Zuckerrohr und Erdnüssen sowie anderen Feldfrüchten, wenn der Monsun über den südlichen Bundesstaat Kerala hinwegzieht.

Die lange Trockenperiode habe zu einer extrem niedrigen Bodenfeuchtigkeit geführt, was das Wachstum von Nutzpflanzen hemmen könnte, warnen Experten. Die Entwicklung hängt auch damit zusammen, dass sich die Erde derzeit im sogenannten „El Nino“-Zyklus befindet, bei dem das Wasser im östlichen Pazifik ungewöhnlich warm ist. Es wird mit extremen Wetterbedingungen in Verbindung gebracht - von tropischen Wirbelstürmen über starke Regenfälle bis hin zu schweren Dürren.

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