Bei der vorher angewandten Methode sei ein Kunststoffnetz eingesetzt worden, um die anatomisch korrekte Lage einer gesenkten Scheide respektive Gebärmutter zu rekonstruieren, schreibt das KSB. Bei der unilateralen pectinalen Suspension (UPS) werde neu die Gebärmutter mit einem nicht resorbierbaren Faden an der Innenseite des knöchernen Beckens fixiert.
Ein Drittel der Operationszeit
„Der Eingriff ist in etwa einem Drittel der Operationszeit durchführbar“, wird Martin Heubner zitiert, Chefarzt Gynäkologie am KSB. Weil während der Operation keine ausgeprägte Kopftieflagerung notwendig ist, sei der Eingriff für Patientinnen mit Übergewicht, Herz- oder Lungenerkrankungen viel besser verträglich.
Auch für junge Patientinnen, die trotz einer anatomisch nur mäßigen Ausprägung der Senkung über deutliche Beschwerden klagten, sei die neue Methode gut geeignet, schreibt das KSB. Am Tag nach dem Eingriff können die Patientinnen - nach Kontrolle der Harnfunktion - bereits nach Hause gehen. Die bisher so operierten Patientinnen seien „durchwegs zufrieden“, wird Rüdiger Mascus, Leiter des Beckenbodenzentrums am KSB zititert.
Nach guten Ergebnissen plane das KSB nun die Teilnahme an einer deutsch-schweizerischen Multicenterstudie, um Langzeitdaten zur neuen Operationstechnik zu sammeln. In der Schweiz sei die neue Operationsmethode bisher ausser in Baden erst am Spital Biel angewandt worden.