Autoimmunerkrankungen

Wiener Forscher fanden Hemmstoff gegen überschießende Immunreaktion

Bei Autoimmunkrankheiten wie der Schmetterlingsflechte (Systemischer Lupus erythematodes) beschädigt ein übereifriges Abwehrsystem den Körper. Ein neu entdeckter Hemmstoff namens „Feeblin“ unterbindet das Aktivierungssignal für die Abwehrreaktion (Immunreaktion), berichten Wiener Medizinforscher. Er zeige in Zellen von Patient:innen „vielversprechende Wirkung“. Die Studie wurde in der Fachzeitschrift „Nature Communications“ veröffentlicht.

red/Agenturen

Ein Team um Giulio Superti-Furga vom Forschungszentrums für Molekulare Medizin (CeMM) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) suchte systematisch nach einem Wirkstoff, der eine Signalübertragung hemmt, die zu Entzündungsreaktionen führt. Die Forscher fanden nun „Feeblin“, das einen Eiweißstoff (SLC15A4) dermaßen fixiert, dass es nicht mehr gemeinsam mit seinem Partner (TASL) einen Entzündungsfaktor (IRF5) aktivieren kann.

In Versuchen mit Immunzellen von Patient:innen mit Systemischem Lupus erythematodes blockierte Feeblin die entzündungsfördernde Reaktion. „Wir hoffen, dass sich dies in den kommenden Jahren in neuen Behandlungsmöglichkeiten niederschlagen wird“, so Leonhard Heinz von der Abteilung für Rheumatologie der Medizinischen Universität Wien in einer Aussendung.

 

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