Gesellschaft

Deutschland

Arzt wegen fahrlässiger Tötung eines 14-jährigen Patienten angeklagt

Wegen fahrlässiger Tötung eines 14-jährigen Patienten muss sich seit Dienstag ein Mediziner vor dem Landgericht im deutschen Verden verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 53-jährigen Angeklagten vor, 2018 als „Chefarzt im Hintergrunddienst“ in einer Rotenburger Klinik die notwendige Behandlung des Jugendlichen nach einem Fahrradsturz nicht angeordnet zu haben. Der Junge starb einen Tag nach dem Unfall an einer Hirnblutung.

Mehrere Vorarlberger Kinder wegen schwerer Durchfälle im Spital

In den vergangenen zehn Tagen sind elf Kinder und Jugendliche aus dem Raum Frastanz (Bez. Feldkirch) an einer Darminfektion erkrankt und leiden unter Durchfall. Wegen einer Komplikation wurden zwei der Kinder stationär im Landeskrankenhaus Feldkirch aufgenommen, drei weitere befinden sich an der Universitätsklinik Innsbruck in Behandlung, informierte die Landessanitätsdirektion. Die Kinder werden intensivmedizinisch betreut und erhalten eine Nierenersatztherapie.

Justiz

Steirische Zahnärztin: Verdacht der Körperverletzung

Eine steirische Zahnärztin muss sich seit Montag im Grazer Straflandesgericht wegen des Verdachts der schweren Körperverletzung und wegen schweren gewerbsmäßigen Betrugs verantworten. Die Frau soll laut Anklage von 2014 bis 2020 bei zumindest 13 Personen nicht unbedingt notwendige Zahnbehandlungen durchgeführt haben. Abgesehen von unnötigen Schmerzen soll für die Patienten ein Schaden von rund 85.000 Euro entstanden sein. Die Angeklagte wies die Vorwürfe zurück.

Ruth Westheimer Radioshow
Sexualität

Unkonventionell und humorvoll: Sexualtherapeutin „Dr. Ruth" wird 95

Ihren 95.Geburstag feiert Ruth Westheimer am Sonntag, aber die wohl berühmteste Sex-Therapeutin der Welt präsentiert sich voller Energie. In Cleveland im US-Staat Ohio wurde gerade ein Theaterstück über das Leben der in Deutschland geborenen „Dr. Ruth“ aufgeführt, 2020 erschien der Dokumentarfilm „Fragen Sie Dr. Ruth“ und die 1,44 Meter große Amerikanerin ist nach wie vor höchst umtriebig.

Exoskelett  Pflege
Pflege

Intelligente Kraftanzüge sollen Pflegekräfte unterstützen

Die Arbeitsbedingungen in bestimmten Pflegeberufen sollen künftig durch den Einsatz von Roboteranzügen, sogenannten Exoskeletten, verbessert werden. Das Robotikunternehmen German Bionic kündigte am Freitag in Berlin das erste aktive Exoskelett speziell für den Einsatz in der Pflege an. Das System, das Menschen am Körper tragen, soll beim Heben unterstützen und so vor Überlastung und Verletzungen schützen.

Nationalrat

Energieeffizienzgesetz in „Light“-Version beschlossen

Im Nationalrat ist am Donnerstag das nun vereinfachte Energieeffizienzgesetz beschlossen worden. SPÖ und FPÖ haben keine Stimmen für eine Verfassungsmehrheit geliefert, in der Sondersitzung wurde eine von den Regierungsfraktionen vorgelegte einfachgesetzliche Variante abgesegnet, mit dem die drohenden EU-Bußgelder vermieden werden sollen. Ebenfalls beschlossen wurde eine Strompreiskompensationen für die Industrie. Auch Anti-Armuts-Maßnahmen standen noch am Programm.

Bekenntnis

Pride Month: Wiener Volksoper zeigt Flagge

Mit dem heutigen Donnerstag ist in Wien der Pride Month als Aktionsmonat für Diversität und gegen Diskriminierung gestartet. Vorne mit dabei ist die Volksoper, an der Direktorin Lotte de Beer am Morgen zwei Regenbogenfahnen als Zeichen der Unterstützung gehisst hat. Den Rosaanstrich des Baus hatte die Neo-Chefin ja bereits mit Beginn der Saison veranlasst. „Wir sind ein buntes Haus. Wir haben ein sehr diverses Repertoire und ein noch diverseres Ensemble“, unterstrich de Beer.

Kindergarten

Pädagoginnen „an der Grenze der Belastbarkeit“

Die Personalnot bringt die Kindergärten in Österreich immer stärker unter Druck. Aktuell werde der Betrieb vor allem durch Assistenz- und Hilfskräfte am Leben erhalten. Diese würden dadurch vor große Herausforderungen gestellt, gleichzeitig stünden die verbleibenden Pädagoginnen „vielfach an der Grenze der Belastbarkeit“, warnt die Plattform Educare in einem offenen Brief an Bildungs-, Familien- und Finanzministerium sowie die Bildungsverantwortlichen in den Bundesländern.

IEA-Prognose

Energiekrise beschleunigt Ausbau erneuerbarer Energien

Angesichts der globalen Energiekrise rechnet die Internationale Energieagentur (IEA) damit, dass der weltweite Ausbau erneuerbarer Stromkapazitäten heuer um ein Drittel steigt. Die zunehmende politische Dynamik, höhere Preise für fossile Brennstoffe und die Sorge um die Energiesicherheit förderten einen verstärkten Einsatz von Photovoltaik- und Windkraftanlagen, teilte die IEA in einem am Donnerstag vorgelegten Bericht in Paris mit.

Gerichtssache

Wiener Spitalsarzt muss wegen fahrlässiger Tötung vor Gericht

Ein Wiener Spitalsarzt wird sich im Zusammenhang mit dem Tod einer Patientin wegen fahrlässiger Tötung vor Gericht verantworten müssen. Ein entsprechender Strafantrag der Staatsanwaltschaft Wien wurde beim Bezirksgericht Wien-Innere-Stadt eingebracht, bestätigte Gerichtssprecher Markus Riedl am Donnerstag Informationen der APA. Konkreten Prozesstermin gebe es noch keinen, sagte Riedl auf APA-Anfrage: „Die Verhandlung wird nicht vor Mitte September stattfinden.“

Landesklinikum Mödling
Brand mit drei Toten im Klinikum Mödling

Staatsanwaltschaft bestellt Sachverständigen

Nach dem Brand mit drei toten Patienten im Landesklinikum Mödling hat die Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt einen Sachverständigen bestellt. Dieser soll ein Gutachten anfertigen und den Hergang des Geschehens damit aufklären, sagte Behördensprecher Erich Habitzl am Donnerstag. Nach bisherigen Erkenntnissen gilt eine Zigarette bzw. eine offene Flamme als Auslöser für die in der Nacht auf Dienstag entstandenen Flammen. Ermittelt wird gegen unbekannte Täter.

Deutschland

Blind nach Ärztefehlern: Patient bekommt Schmerzensgeld

Das Bonner Landgericht hat einem Mann 200.000 Euro Schmerzensgeld zugesprochen, weil er durch ärztliche Fehler blind geworden ist. Wie eine Sprecherin des Gerichts am Mittwoch mitteilte, müssen zwei Kliniken in Bonn und Euskirchen in Nordrhein-Westfalen die Summe zahlen. Der Kläger hatte ursprünglich 100.000 Euro Schmerzensgeld gefordert. Wegen des gravierenden Fehlers verdoppelte die Kammer den Betrag.

Ghana NGO Trisomie 21

Trisomie 21 in Ländern des globalen Südens oft ein Stigma

Die ersten neun Jahre musste der indische Bub Rahul Mejar in seinem Bett verbringen. Komplikationen bei der Geburt hatten dazu geführt, dass er unter Zerebralparese litt. Sein Vater hatte wieder geheiratet und sich für seinen Sohn geschämt. Daher versuchte er ihn vor der Öffentlichkeit zu verbergen. Solche Fälle sind in den Ländern des Südens immer wieder zu finden, Behinderungen sind oft ein Stigma. Das betrifft auch Kinder mit Trisomie 21.

Nikotinbeutel
Welt-Nichtrauchertag

Seit Pandemie rauchen mehr Junge in Wien

Seit Corona rauchen mehr junge Menschen in Wien, und der Anstieg habe sich auch nach dem Abflauen der Pandemie fortgesetzt. Darauf hat die Sucht- und Drogenkoordination anlässlich des (morgigen) Welt-Nichtrauchertags hingewiesen. Besonders viele Jüngere konsumieren zudem nicht erhitzbare Nikotinprodukte, die teilweise - etwa die Nikotinbeutel - fälschlich als „gesünder als Zigaretten“ beworben würden. Solche Produkte sollten daher durch das Tabakgesetz geregelt werden.

LKH Mödling

Drei Patienten bei Brand im Landesklinikum Mödling gestorben

Bei einem Brand im Landesklinikum Mödling sind in der Nacht auf Dienstag drei Patienten gestorben. Die Flammen waren in einem Zimmer im dritten Stock ausgebrochen. Für drei Männer in dem Raum sei jede Hilfe zu spät gekommen, sagte Matthias Hofer, Sprecher der NÖ Landesgesundheitsagentur (LGA), zur APA. 20 Personen wurden evakuiert, eine Frau wurde leicht verletzt. Rund 90 Patienten mussten verlegt werden. Bundes- und Landeskriminalamt ermitteln zur Brandursache.

24 Stunden Pflege

NGOs sehen Schritt in richtige Richtung

Die NGO Malteser Care begrüßt die die von der Regierung beschlossene Erhöhung der Förderung der 24 Stunden Betreuung auf insgesamt 800 EUR. Damit ist zumindest vorerst ein Teil des Wertverlusts, der seit dem Jahr 2007 entstanden ist, abgedeckt. „Durch die rasante Teuerung ist das aber nur ein Tropfen auf dem heißen Stein“, erklärt Malteser Care Geschäftsführer Helmut Lutz in einer Aussendung.