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Beben in Türkei und Syrien - zahlreiche Hilfsaufrufe

Nach dem Erdbeben in der türkisch-syrischen Grenzregion haben zahlreiche Organisationen Hilfsraufrufe gestartet, darunter die Caritas, das Rote Kreuz, die Diakonie, Ärzte ohne Grenzen, der Arbeiter Samariterbund und World Vision. Nach verheerenden Erdbeben in der Türkei und Syrien in der Nacht auf Montag ist die Zahl der Todesopfer über 2.300 gestiegen. In der Türkei seien 1.500 Menschen ums Leben gekommen, in Syrien stieg die Zahl der Toten auf über 850, in dem Bürgerkriegsland gab es durch das Beben mehr als 2.300 Verletzte.

red/Agenturen

Hilfe sei dringend notwendig, appellierte die Caritas. Caritas Auslandshilfe-Generalsekretär Andreas Knapp sagte: „Bereits jetzt ist die Situation aber absolut dramatisch. Kolleginnen und Kollegen vor Ort berichten uns, dass Menschen trotz Temperaturen unter Null Grad auf Straßen vor angezündeten Feuern und in Fahrzeugen warten.“ Offenbar geht es um Grundbedürfnisse. „Erste Hilfe, Nahrungsmittel und Wasser, Decken und Schlafsäcke, psychologische Betreuung und die Koordination von Unterkünften“, so Knapp. Vor allem das von mehreren Krisen gebeutelte Syrien habe das Beben in einer verheerenden Lage erwischt. „Die Beben trafen u.a. das bereits durch die Auseinandersetzungen zerstörte Ost-Aleppo besonders stark“, betonte die Caritas in einer Aussendung.

„Dramatisch“ nannte Michael Opriesnig, Generalsekretär des Österreichischen Roten Kreuzes (ÖRK), die Lage in dem Erdbebengebiet. „Der Türkische Rote Halbmond hat sofort nach dem Erdbeben seine Teams mobilisiert, um den betroffenen Menschen so rasch wie möglich zu helfen. Nach Berichten unserer Kolleg:innen im Einsatzgebiet müssen sich die Hilfstransporte den Weg durch verschneites Gebiet machen, um diejenigen zu retten, die noch unter den Trümmern begraben sind“, sagte Opriesnig. Auch in Österreich laufe die Hilfe für die Türkei und Syrien an.

Nothilfe läuft an

Die Diakonie Katastrophenhilfe bat ebenfalls um Spenden. In der betroffenen Region in Syrien leben viele vom Bürgerkrieg bereits aus ihren Heimatorten vertriebene Menschen, hieß es in einer Aussendung. „Sie sind besonders verletzlich und haben nichts mehr, worauf sie in der Notsituation zurückgreifen können, da sie das Nötigste bereits einmal verloren haben“, konstatierte Diakonie-Direktorin Maria Katharina Moser. „Aktuell sind wir im Austausch mit unseren Partnern vor Ort. Sie haben uns mitgeteilt, dass keine Mitarbeiter:innen zu Tode gekommen sind. Erste Nothilfe läuft an“, betonte Moser.

Ärzte ohne Grenzen ist nach eigenen Angaben vor allem in Nordsyrien im Einsatz: „In Idlib behandeln wir Patient:innen in den von uns bereits unterstützten Krankenhäusern. Zudem haben wir medizinische Hilfsgüter für den Noteinsatz an andere Einrichtungen in der Region gespendet. Wir sind in engem Kontakt mit den Behörden im Nordwesten Syriens und in der Südtürkei, um den Bedarf laufend zu erheben und die vom Erdbeben betroffenen Menschen bestmöglich zu unterstützen“, teilte die Organisation mit.

Erste Hilfe, Nahrungsmittel, provisorische Unterkünfte gefragt

World Vision lieferte erste Zeugenberichte von Mitarbeitern in der Katastrophenregion: „Mitten im Schlaf begann das ganze Haus zu wanken. Ich rannte sofort zu meinen Kindern, konnte aber nicht alle tragen. Ich konnte die Tür nicht mehr erreichen, sie war zu weit entfernt. Eine Minute fühlte sich wie Jahre in Angst und Hilflosigkeit an. Die Nachbeben machten weiter Angst. Die meisten Menschen waren mitten in Schnee und Regen auf der Straße, viele Gebäude sind zerstört, viele Verschüttete sind noch unter den Trümmern“, schilderte ein World Vision-Mitarbeiter das Beben in Nordsyrien.

Ein Hilfeaufruf kam auch von Reinhard Hundsmüller, Bundesgeschäftsführer des Arbeiter-Samariter-Bund Österreichs: „Es geht darum, Verletzte rasch medizinisch zu versorgen, provisorische Unterkünfte aufzustellen und Menschen mit Nahrungsmitteln zu beliefern. Die Lage ist katastrophal.“

Spenden:

Caritas Österreich: Erste Bank: IBAN AT23 2011 1000 0123 4560; BIC GIBAATWWXXX; Kennwort: Erdbeben Syrien und Türkei; www.caritas.at/erdbeben-syrien-tuerkei

Österreichisches Rotes Kreuz: Erste Bank: IBAN: AT57 2011 1400 1440 0144; BIC: GIBAATWWXXX; BLZ 20111; Kennwort: Katastrophenhilfe; oder online unter www.roteskreuz.at/erdbebenhilfe

Diakonie Katastrophenhilfe: IBAN: AT85 2011 1287 1196 6333; BIC: GIBAATWWXXX; Spenden-Kennwort: Erdbeben-Nothilfe Syrien; Online Spenden: http://diakonie.at/erdbeben-hilfe-syrien

Ärzte ohne Grenzen: Online unter www.aerzte-ohne-grenzen.at

World Vision Österreich - Katastrophenhilfe: Bank: Erste Bank; IBAN: AT22 2011 1800 8008 1800

Arbeiter Samariterbund Österreichs: Online: https://www.samariterbund.net/spende-katastrophenhilfe ; Spendenkonto: Arbeiter-Samariter-Bund Österreichs; IBAN: AT04 1200 0513 8891 4144; BIC: BKAUATWW; Kennwort: Türkei/Syrien

Rettungskräfte Türkei
Die Rettungseinsätze laufen, zahlreiche Hilfsorganisationen rufen zu Spenden auf: Erste Hilfe, Nahrungsmittel, Wasser, Decken, Schlafsäcke, psychologische Betreuung und Koordination von Unterkünften gefragt.
ABDULAZIZ KETAZ / AFP