Europa kämpft gegen Flammen: Brände in Griechenland, Italien, Korsika

Während die Waldbrände in Griechenland am Mittwoch allmählich unter Kontrolle gebracht werden konnten, hat sich die Lage in weiten Teilen Südeuropas weiter verschärft. Auf der französischen Insel Korsika wurde am Mittwoch über 200 Hektar zerstörtem Land berichtet. Auch in Portugal brachen Feuer aus. Doch vor allem Italien ist schwer betroffen.

red/Agenturen

In Sizilien sind die Behörden bereits den dritten Tag in Folge im Löscheinsatz. Besonders betroffen sind das Umland von Palermo. Dort wurden am Mittwoch zwei Leichen in einer Hütte in Cinsi unweit des Flughafens gefunden. Dabei handelt es sich um ein älteres Ehepaar. Zudem starb am Dienstag eine ältere Frau in Palermo, weil ein Rettungswagen nicht zu ihr fahren konnte. Die Feuerwehr war am Mittwoch nach eigenen Angaben mit über 3.000 Feuerwehrleuten und Löschflugzeugen im Einsatz.

Ebenfalls betroffen sind Apulien sowie Kalabrien, auch dort wurde ein Todesopfer gemeldet. Die italienische Regierung will bei einer am Ministerratssitzung am Mittwochnachmittag den Ausnahmezustand verhängen. Zudem plant die Regierung härtere Strafen für Brandstifter. Der italienische Zivilschutz geht davon aus, dass ein Großteil der Brände durch fahrlässiges oder vorsätzliches Verhalten ausgelöst wurde.

Brandstiftung in Korsika

Davon wird auch auf der französischen Insel Korsika ausgegangen. Dort wurden 200 Hektar Land vernichtet das Kloster Corbara im Norden der Insel geräumt. Der Präsident des korsischen Exekutivrats, Gilles Simeoni, schrieb auf Twitter, zwei Feuer seien durch Brandstiftung entstanden. Französischen Medienberichten zufolge hatte es zunächst zwei Brände unweit voneinander gegeben, die sich später zu einem Feuer entwickelt hätten.

In Portugal wurden bei einem Waldbrand nahe des Ferienorts Sintra acht Einsatzkräfte leicht verletzt. Das Feuer sei am Dienstagabend ausgebrochen, teilte der Katastrophenschutz am Mittwoch mit. Mehrere Anrainerinnen und Anrainer und 800 Tiere wurden demnach vorsorglich in Sicherheit gebracht und die Autobahn für einige Stunden gesperrt. In der Nacht gelang es Feuerwehrleuten, den Brand weitgehend unter Kontrolle zu bringen. Schäden an Gebäuden gab es keine.

Leichte Entspannung in Griechenland

In Griechenland konnten die Brände am Mittwoch in allen Landesteilen unter Kontrolle gebracht werden. Dies meldeten übereinstimmend die Reporter griechischer Medien. Wegen der Hitze bis zu 47 Grad bleibe die Brandgefahr jedoch extrem hoch, warnten der Zivilschutz und das Wetteramt. "Die Gefahr ist noch nicht vorbei", sagte ein Sprecher der Feuerwehr im Staatsradio. Seit dem 12. Juli waren in ganz Griechenland rund 500 Wald- und Buschbrände ausgebrochen, wie er hinzufügte.

Das meteorologische Amt warnte am Mittwochmorgen: Um die Mittagszeit werden vielerorts Temperaturen bis 46 Grad erwartet. Die Waldbrandgefahr bleibt extrem hoch. Das ergibt sich auch aus einer Karte des Zivilschutzes. Für fast die Hälfte Griechenlands herrschte am Mittwoch höchste Brand-Alarmstufe.

In den vergangenen Stunden war es der griechischen Feuerwehr und Tausenden Helfern gelungen, das beliebte Feriendorf Gennadi im Südosten der Insel Rhodos zu retten. Auf Korfu im Nordwesten des Landes gebe es nur noch zerstreute Brandherde, die leichter bekämpft werden können. Auch auf der Insel Euböa entspannte sich die Lage. Zahlreiche Löschhubschrauber und -flugzeuge waren am Mittwoch am achten Tag in Folge im Einsatz, wie der staatliche Rundfunk (ERT) weiter berichtete.

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Während Griechenland eine leichte Entspannung der Situation - trotz Temperaturen von bis zu 46 Grad - vermelden kann, kämpft nun vor allem Italien mit der Eindämmung von Bränden.
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