Unternehmensdialog bietet Infos zu Inklusion im Gesundheitsbereich

Am Dienstag findet in Wien der „Zero Project Unternehmensdialog“, der Informationen rund um das Thema Inklusion am Arbeitsmarkt bieten soll, statt. Der 58. Dialog dieser Reihe der Essl Foundation steht im Zeichen der Gesundheitsbranche. Sozial- und Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) betonte bei der Eröffnung, dass berufliche Teilhabe für Inklusion maßgeblich sei.

red/Agenturen

Viel zu häufig werde ins Zentrum gestellt, was Menschen mit Behinderung nicht können, anstatt auf ihre Stärken zu schauen. „Menschen mit Behinderung verdienen Chancengleichheit“, sagte Rauch und betonte Österreichs Verantwortung in Hinblick auf die UNO-Behindertenrechtskonvention.

Derzeit arbeiten rund 6.300 Personen mit Behinderungen im Gesundheitsbereich. 2023 wurden 1.200 Fachkräfte mit Behinderungen im Gesundheitsbereich mit Lohnförderungen in der Höhe von 3,8 Millionen Euro unterstützt, so der Minister. „Inklusion gelingt nur dann vollständig, wenn sie in allen Lebensbereichen gelebt wird“, sagte Rauch, und betonte die Wichtigkeit von technischen Arbeitshilfen und persönlicher Assistenz am Arbeitsplatz.

„Best Practice“-Beispiele

Menschen mit Behinderungen würden oftmals kreative Lösungswege finden, wurde zu Beginn der Veranstaltung in einem Video betont. So kommen etwa blinde Frauen bei der frühzeitigen Erkennung von Brustkrebs zum Einsatz. „Best Practice“-Beispiele wie dieses werden im Rahmen des Dialogs am Nachmittag präsentiert. Auch soll der Dialog Platz für Vernetzung mit Unternehmern und Unternehmerinnen bieten.

„Oftmals werden nicht die Talente eines Menschen, sondern die Behinderung gesehen. Damit nimmt man 15 Prozent der österreichischen Bevölkerung nicht ernst“, betonte auch Martin Essl, Gründer der Essl Foundation.

Die Pressekonferenz zu Beginn des Unternehmensdialogs nutzte auch Alexander Bodmann, Caritasdirektor der Erzdiözese Wien, um Forderungen für Menschen mit Behinderung anzubringen. Zentral seien dabei inklusive Schulen, denn „Ausbildung ist der Schlüssel zum Arbeitsmarkt“, und am ersten Arbeitsmarkt Fuß zu fassen, sei besser als gegen ein kleines Taschengeld in betreuten Werkstätten zu arbeiten. „Es ist normal, verschieden zu sein“, betonte Bodmann.