Ein Schwerpunkt des Pakets liegt im Gesundheitsbereich. Dort habe sich ein Digitalisierungsschub bereits während der Corona-Pandemie abgezeichnet, meinte Rauch im Pressefoyer nach dem Ministerrat. Ihm schwebt vor, dass alle Gesundheitsdaten für Bürger verfügbar sein sollen, sodass niemand mehr „ausgedruckte Röntgenbilder herumtragen“ müsse. So soll etwa ELGA in den kommenden Jahren ausgebaut und von einer Datensammlung zu einer Datenbank werden. Befunde sollen standardisiert erfasst werden und so beispielsweise ein Vergleich von Laborwerten über längere Zeit möglich sein. Die Vorarbeiten dazu laufen bereits.
Apps könnten verschrieben werden
Angedacht wird auch, dass bestimmte Gesundheits-Apps von Ärzt:innen verschrieben und die so gewonnenen Daten in ELGA abgespeichert werden können. Auch die Gesundheitshotline 1450 soll ausgebaut werden. Das „erste Eintrittstor ins Gesundheitswesen“ solle jedenfalls nicht die Spitalambulanz, sondern der digitale Raum sein, so Rauch. Weiterhin geben werde es eine „opt-out“ Möglichkeit für jene Menschen, die nicht wollen, dass ihre Gesundheitsdaten auf diese Weise verarbeitet werden.
Applikationen würden nun „mobile first“ - also für die Verwendung auf mobilen Endgeräten wie Smartphones - entwickelt. Im Bund gebe es über 80 verschiedene Apps, die es nun zu bündeln gelte, weist Tursky auch auf die Notwendigkeit einer „App-Strategie“ hin. Alle Services sollen weiterhin auch analog angeboten werden, mittels digitaler Kompetenzoffensive aber auch die Fähigkeiten der Bürger zum Umgang mit den Neuerungen gestärkt werden. Bei „Terminals“ - selbstbedienbaren Automaten - soll außerdem z.B. die „ID Austria“ ausgestellt oder Melderegister ausgedruckt werden können.
Gesetze müssen vor ihrer Begutachtung in Zukunft auf ihre Digitalisierungstauglichkeit abgeklopft werden - Tursky spricht vom „Digi-Check“. Die 2021 entwickelte Künstliche-Intelligenz-Strategie werde upgedatet, neben einer von Tursky forcierten KI-Behörde wolle man auch eine KI-Anlaufstelle für Bürgerinnen und Bürger schaffen.