Alarm in Italien

Geburtenrate erneut in Richtung Rekordtief

Italien hat 2022 ein Rekordtief bei den Geburten verzeichnet. 393.000 Kinder kamen im vergangenen Jahr zur Welt, die Zahl der Todesfälle war mit 713.000 fast doppelt so hoch. Auch in diesem Jahr wird mit einem Rekordtief bei den Geburten gerechnet. Der demografische Rückgang beschäftigt auch die Politik.

red/Agenturen

In den ersten fünf Monaten 2023 wurden 1,5 Prozent weniger Geburten als im Vergleichszeitraum 2023 gemeldet, geht aus Angaben des Statistikamts Istat hervor. Die Geburtenzahl sinkt seit Jahren kontinuierlich und weist in allen Regionen negative Werte auf.

Vom 1. Jänner 2014 bis zum 31. Mai 2023 hat die italienische Bevölkerung 1,561 Millionen Einwohner verloren, was der Summe der Bevölkerung von Mailand und Brescia entspricht. Die Kluft zwischen Geburten und Sterbefällen in Italien war schon vor der Pandemie negativ und hat sich seit 2019 noch vertieft, warnte am Dienstag der ehemalige Präsident des Statistikamts Istat, Gian Carlo Blangiardo. Erwartet wird, dass die Bevölkerungszahl in Italien in diesem Jahr unter die Schwelle von 59 Millionen sinkt.

Der Geburtenrückgang belastet die italienische Wirtschaft. Eine Sorge für die Regierung ist die Stabilität des Pensionssystems angesichts der niedrigen Geburtenzahl. Mit dem Thema wird sich die Regierung um Premierministerin Giorgia Meloni im September befassen.

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