Sie veröffentlichte diese Richtlinie: „Die WHO empfiehlt, zuckerfreie Süßstoffe nicht als Mittel zur Gewichtskontrolle einzusetzen oder um das Risiko nicht übertragbarer Krankheiten zu verringern.“ Unabhängig davon empfiehlt die WHO auch, den Zuckerkonsum zu reduzieren.
WHO-Fachleute haben zahlreiche Studien zum Einsatz von zuckerfreien Süßstoffen geprüft. Bei Erwachsenen sei der langfristige Konsum unter anderem mit einem erhöhten Risiko für Typ-2-Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen einhergegangen. Zu Kindern gebe es weniger Studien. Insgesamt deute wenig darauf hin, dass der Konsum von süßen Getränken mit zuckerfreien Süßstoffen zur Fettreduzierung beitrage. Zwei Studien hätten aber ergeben, dass Getränke mit Süßstoff statt Zucker Karies reduzierten.
600 Millionen Menschen stark übergewichtig
Milliarden Menschen seien von Übergewicht und Adipositas betroffen, schreibt die WHO. 2016 seien 1,9 Milliarden Erwachsene weltweit übergewichtig gewesen, mehr als 600 Millionen davon stark übergewichtig. 2020 hätten 38 Millionen Kinder unter fünf Jahren Übergewicht gehabt. Ein hoher Body-Mass-Index (BMI), mit dem der Körperfettanteil eines Menschen geschätzt wird, habe 2017 weltweit vier Millionen Todesfälle verursacht. Der BMI wird aus Körpergröße und Gewicht ermittelt.
Die WHO bezieht sich bei allen Zahlenangaben auf die jeweils neuesten vorliegenden Schätzungen. Zu zuckerfreien Süßstoffen zählt sie alle synthetischen und natürlichen Süßstoffe, auch Produkte aus der Pflanze Stevia.