Regierung will Projekte für Kinderschutz mit 600.000 Euro fördern

Das Familienministerium will den Kinderschutz in Österreich stärken. Mit einem Budget in Höhe von 600.000 Euro sollen Projekte gefördert werden, die die Maßnahmen zur Prävention und Bewusstseinsbildung gegen Gewalt an Kindern und Jugendlichen im Fokus haben. Ein weiterer Schwerpunkt liege auf der Sensibilisierung erwachsener Bezugspersonen, um unterschiedliche Gewaltformen und ihre Dynamiken effektiver erkennen zu können, wie das Ministerium am Mittwoch mitteilte.

red/Agenturen

Für das Vorhaben wurde nun ein neuer sogenannter „Fördercall“ ins Leben gerufen. Der Aufruf nach Einreichungen richtet sich an Vereine und Einrichtungen, die an der Neuerstellung, Evaluierung und Überarbeitung von Kinderschutzkonzepten arbeiten. Zudem sollen Fortbildungsveranstaltungen zu kinderschutzrelevanten Themen für Fachkräfte finanziert werden. Diese sollen sich laut Aussendung des Ministeriums vorwiegend an Kinderschutzbeauftragte, die direkt mit Kindern und Jugendlichen arbeiten, richten. Gefördert soll auch die präventive, opferschutzorientierte Arbeit mit jugendlichen Tätern, die mit Kindern und Jugendlichen in direktem persönlichen Kontakt stehen.

Budget soll es auch für Opferschutzprojekte und Sensibilisierungsmaßnahmen für unterschiedliche Gewaltformen geben. Besonders für die intensive Aufklärung für sexualisierte und traditionsbedingte Gewalt, wie etwa die weibliche Genitalverstümmelung, sind Förderungen geplant.

"Durch Maßnahmen des Kinderschutzes und den Kampf gegen Gewalt an Kindern kann viel Leid verhindert und dort geholfen werden, wo Hilfe notwendig ist", hieß es von Familienministerin Susanne Raab (ÖVP). Jedes Kind habe ein Recht auf ein behütetes Aufwachsen und ein Leben frei von Gewalt, so Raab, die zugleich auf das kürzlich präsentierte Maßnahmenpaket für Kinderschutz mit härteren Strafen für Täter hinwies.

Für Justizministerin Alma Zadić müsste dafür gesorgt werden, dass Kinder gar nicht zu Opfern werden. „Vorbeugende Kinderschutzkonzepte sind dabei ein bedeutender Baustein, um Gewalt zu verhindern, bevor sie passiert.“ Zielgerichtete Prävention sei neben der Verschärfung der Strafen und einem verbesserten Opferschutz zentral dafür, dass Kinder sicher und gewaltfrei Aufwachsen könnten.