Corona-Impfstoff

US-Pharmakonzern J&J gibt RSV-Vakzin auf

Der US-Pharmakonzern Johnson & Johnson (J&J) zieht sich aus dem Rennen um einen RSV-Impfstoff zurück. J&J werde die entscheidende Phase-3-Studie mit seinem RSV-Impfstoff für Erwachsene einstellen, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Details zum bisherigen Verlauf der weltweiten Studie mit rund 23.000 Erwachsenen über 60 Jahren, die im September 2021 startete, nannte J&J nicht. Der Konzern wolle sich auf Medikamente mit dem größten potenziellen Nutzen für Patienten konzentrieren, hieß es lediglich.

red/Agenturen

Bei der Entwicklung eines Vakzins gegen das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) - ein weltweit verbreiteter Erreger von akuten Erkrankungen der oberen und unteren Atemwege und eine der Hauptursachen für Lungenentzündungen bei Kleinkindern und älteren Menschen - war J&J zuletzt ins Hintertreffen gegenüber den Konkurrenten Pfizer und GSK geraten. Deren Impfstoffe waren vor kurzem von einem Beratergremium der US-Arzneimittelbehörde FDA befürwortet worden, was sie einer Zulassung in den USA näher bringt. Es wird erwartet, dass die FDA bis Mai eine Entscheidung fällt.

Derzeit gibt es keinen zugelassenen Impfstoff zur Vorbeugung von Erkrankungen der unteren Atemwege, die durch RSV bei älteren Erwachsenen verursacht werden. Zur passiven Immunisierung steht für Kinder mit hohem Risiko für RSV-Erkrankungen lediglich das Antikörper-Präparat Synagis zur Verfügung. In den USA sind schätzungsweise jährlich 14.000 Todesfälle bei Erwachsenen ab 65 Jahren auf RSV zurückzuführen. Analysten schätzen den Markt auf mehr als fünf Milliarden Dollar, bis 2030 könnte dieser zehn Milliarden übertreffen.

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Das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) ist ein weltweit verbreiteter Erreger von akuten Erkrankungen und eine der Hauptursachen für Lungenentzündungen bei Kleinkindern und Älteren.
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