„16 Tage gegen Gewalt“

Fahne gegen Gewalt gegen Frauen am Wiener Rathaus

Vor dem Start des Aktionszeitraums „16 Tage gegen Gewalt“ vom 25. November bis 10. Dezember ist als symbolisches Zeichen am Wiener Rathaus die Fahne der Menschenrechtsorganisation „Terre des Femmes“ und die White-Ribbon-Fahne gehisst worden. „Gewalt gegen Frauen hat in unserer Stadt keinen Platz“, sagte Frauenstadträtin Kathrin Gaál (SPÖ) am Donnerstag in einer Aussendung.

red/Agenturen

Ziel von „Terre des Femmes“ ist es demnach, dass „Frauen und Mädchen auf der ganzen Welt gleichberechtigt, selbstbestimmt, frei und selbstverständlich ohne Gewalt leben können“. Die White-Ribbon-Kampagne ruft Männer dazu auf, sich „aktiv und solidarisch gegen geschlechtsspezifische Gewalt einzusetzen“.

Hinzu startet die Stadt eine Initiative mit WC-Anhängern mit den Notrufnummern. „Die Ausstattung unserer betreuten öffentlichen WC-Anlagen mit Türhängern ist eine weitere wichtige Maßnahme, die Frauen helfen soll, in Notsituationen rasch Hilfe zu suchen. Dazu werden und müssen wir alle Möglichkeiten nutzen!“, so Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ).

Bei der Initiative werden demnach rund 100 Amtshäuser mit mehr als 1.000 WC-Anlagen vom Frauenservice in Kooperation mit dem Bau- und Gebäudemanagement während der 16 Tage gegen Gewalt mit Türhängern mit den Notrufnummern von 24-Stunden Frauennotruf, Wiener Frauenhäusern und Polizei ausgestattet. Zusätzlich versieht die Abteilung für Abfallwirtschaft, Straßenreinigung und Fuhrpark (MA 48) etwa 30 betreute öffentliche WC-Anlagen mit den Türhängern – etwa in Parks und auf Märkten.

Die Grünen Frauen Wien wollen mit der Kampagne „Betroffene schützen statt Täter stützen“ dazu beitragen, für das Thema zu sensibilisieren, mit Vorurteilen aufzuräumen und „Dynamiken der Täter-Opfer-Machtstrukturen aufzeigen“. Die Grünen Frauen Wien machen dazu in den nächsten drei Wochen mit Verteilaktionen in der ganzen Stadt, dem Theaterstück „Die Zelle“ am 29. November und bei einer Veranstaltung am Tag der Menschenrechte auf das Thema aufmerksam.

2022 weltweit so viele Frauen ermordet wie seit 20 Jahren nicht

Die Zahl der weltweit ermordeten Frauen und Mädchen ist den Vereinten Nationen zufolge 2022 auf den höchsten Stand seit 20 Jahren gestiegen. Rund 89.000 Frauen und Mädchen seien im vergangenen Jahr absichtlich getötet worden, teilten die für Frauen zuständige UNO-Organisation UN Women und die für Drogen und Kriminalität zuständige UNO-Organisation UNODC am Mittwoch mit. Die meisten Morde an Frauen und Mädchen habe es mit rund 20.000 in Afrika gegeben, gefolgt von Asien. Mehr als die Hälfte dieser Morde, rund 55 Prozent, seien von Familienmitgliedern oder Partnern begangen worden, hieß es weiter.