Gesellschaft

Syrien & Türkei

Amnesty prangert verschlechterte Menschenrechtslage nach Erdbeben an

Das verheerende Erdbeben in Syrien und der Türkei hat laut der Organisation Amnesty International zu einer schlechteren Menschenrechtslage in beiden Ländern geführt. „Die Regierungen müssen daran erinnert werden, dass sie auch in Krisenzeiten die Pflicht haben, internationale Menschenrechtsstandards einzuhalten“, mahnte Janine Uhlmannsiek, Europa-Expertin bei Amnesty International in Deutschland, am Donnerstag in Berlin.

Dürre

3,5 Millionen Italienern droht Wasserknappheit

Das erneut mit einer Dürre konfrontierte Italien macht sich in Hinblick auf die heißen Sommermonate Sorgen. 3,5 Millionen Menschen in dem Mittelmeerland könnten in den nächsten Monaten die Folgen der Wasserknappheit konkret zu spüren bekommen. „Für 3,5 Millionen Italiener könnte Trinkwasser aus den Wasserleitungen nicht mehr selbstverständlich sein“, so der Experte Francesco Vincenzi, Präsident der Beobachtungsstelle für Wasserressourcen ANBI.

Deutschland

Arbeitsausfall durch psychische Erkrankungen steigt auf neuen Höchststand

Der Arbeitsausfall durch psychische Erkrankungen ist auf einen neuen Höchststand gestiegen. 2022 wurden 301 Fehltage je 100 eigene Versicherte verzeichnet, wie die Krankenkasse DAK am Donnerstag in ihrem sogenannten Psychoreport mitteilte. Im Zehn-Jahres-Vergleich bedeutete dies einen Anstieg um 48 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr gab es den größten Anstieg bei den 25- bis 29-Jährigen. Die Fehltage bei Männern in dieser Altersgruppe stiegen um 29 Prozent an. Bei Frauen lag der Zuwachs bei 24 Prozent. 20- bis 24-jährige Frauen hatten fast ein Viertel mehr Fehltage als gleichaltrige Frauen im Vorjahr.

Schwanger Ärztin
Deutschland

Umfrage: Ärztinnen fühlen sich in Schwangerschaft oft unter Druck

Viele Ärztinnen und Medizinstudentinnen fühlen sich laut einer Umfrage in der Schwangerschaft unter Druck und erhalten nicht genug Unterstützung von ihrem Arbeitgeber. Etwa die Hälfte der befragten Ärztinnen hatte Bedenken, ihre Schwangerschaft dem Arbeitgeber zu melden, wie der Ärzteverband Marburger Bund am Donnerstag mitteilte. Gründe waren vor allem die Sorge, Einschränkungen bei der Weiterbildung zur Fachärztin hinnehmen zu müssen, ein Verbot von Operationen oder sonstige Tätigkeitsverbote.

Keine Einigung

Verbot von „Konversionstherapien“ lässt weiter auf sich warten

Ein Verbot von sogenannten „Konversionstherapien“, also Behandlungen mit dem Ziel, queere Menschen „umzupolen“, ist weiter nicht absehbar. Ein entsprechender Entschließungsantrag wurde zwar 2019 einstimmig im Parlament eingebracht. Ein „fix und fertiger Entwurf“ liege seit Oktober 2022 beim Koalitionspartner, sagte die Grüne LGBTIQ-Sprecherin Ewa Ernst-Dziedzic am Donnerstag zur APA. Von der ÖVP habe man aber bisher „nicht einmal eine inhaltliche Rückmeldung“ bekommen.

Gerichtssache

Pflegeheim-Prozess in NÖ: Erste Zeuginnen am Wort

Im Schöffenverfahren gegen vier ehemalige Mitarbeiter eines Pflegeheims in Sitzenberg-Reidling (Bezirk Tulln) sind am Donnerstag am Landesgericht St. Pölten die ersten Zeugen befragt worden. Am Vormittag wurden zwei frühere Kolleginnen der vier Angeklagten einvernommen. Sie hatten die Ermittlungen ins Rollen gebracht. Das Quartett - drei Frauen im Alter von 33 bis 45 Jahren und ein 36-jähriger Mann - hatte sich zum Prozessstart im Jänner nicht schuldig bekannt.

Clown traurig Kinder
Ukraine-Krieg

1,5 Mio. Kinder nach UNICEF-Einschätzung traumatisiert

487 Kinder sind laut UNO-Kinderhilfswerks UNICEF im russischen Angriffskrieg auf die Ukraine bisher getötet worden, 954 wurden verletzt. 3,3 Millionen Kinder in der Ukraine sind auf Hilfe angewiesen. 1,5 Millionen sind nach Einschätzung der UNICEF vom Krieg traumatisiert. „Was das mit Kinder macht, ist unvorstellbar“, sagte Christoph Jünger, Geschäftsführer von UNICEF Österreich, bei einer Pressekonferenz in Wien.

Fake Faktencheck
Gesundheit, Umwelt, Politik

Neue Online-Plattform bündelt Fakten gegen Fakes

Das German-Austrian Digital Media Observatory (GADMO) startet im Kampf gegen Desinformation die Webseiten faktengegenfakes.de und gadmo.eu. Dort sind alle Faktenchecks der Mitglieder gebündelt abrufbar. Mit an Bord sind etwa die APA - Austria Presse Agentur, die Deutsche Presse-Agentur (dpa), die Agence France-Presse (AFP) und das Recherchenetzwerk Correctiv. Auch Workshops und Lernmaterialien zur Förderung der Medienkompetenz werden auf der Online-Plattform bereitgestellt.

Umwelt & Gesundheit

Natürliche Pestizide bei weitem harmloser als synthetische

Im Auftrag des Europäischen Dachverband der Biolandwirtschaft „IFOAM Organics Europe“ hat Global 2000 Unterschiede zwischen Pestiziden der konventionellen Landwirtschaft und jenen in der Biolandwirtschaft erlaubten analysiert. Eines der Ergebnisse: 55 Prozent der 256 der meist synthetischen Pestizidwirkstoffen tragen Hinweise auf Gesundheits- oder Umweltgefahren; bei den 134 natürlichen Wirkstoffen, die (auch) in der Biolandwirtschaft erlaubt sind, sind es nur drei Prozent.

Krankenhaus
Masern

Nach Masernausbruch in Graz: Kärnten meldet ersten Fall

Wenige Tage nach dem Masern-Ausbruch in Graz wird seit Wochenbeginn ein weiteres Kind stationär im Krankenhaus behandelt. Die Zahl der Fälle, die stationär behandelt werden, ist damit auf sieben gestiegen, schilderte Ernst Eber, Vorstand der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde, am Dienstag gegenüber der APA. Auch Kärnten hat jetzt den ersten Masern-Fall gemeldet. Eine 19-jährige Person ist erkrankt, ihre Angehörigen abgesondert, teilte der Landespressedienst am Dienstag mit.

Ausstellung

Von Sprachen bis zu Tieren: Weltmuseum widmet sich dem Aussterben

Es ist sowohl ein neuer Raum als auch ein neues Ausstellungsformat: Mit „zam“ hat das Weltmuseum Wien im ehemaligen „Korridor des Staunens“ im Erdgeschoß einen gratis zugänglichen, partizipativen Raum geschaffen, in dem Ausstellungen in Kooperation mit Herkunftsgemeinschaften, Communities und auch den Besuchern entwickelt werden sollen. Die erste Schau steht unter dem Titel „Ausgestorben!?“, in der noch viele leere Vitrinen auf die gemeinschaftliche Befüllung warten.

Klimawandel

Frankreich erlebt bedrohliche Trockenperiode im Winter

Frankreich erlebt derzeit eine bedrohliche Dürreperiode mitten im Winter. Seit 31 Tagen habe es keinen nennenswerten Niederschlag gegeben, meldete der Wetterdienst Météo France am Dienstag. Damit sei der bisherige Rekord von 2020 erreicht. Die zunehmende Häufigkeit und Intensität der Dürreperioden ist eine der Folgen des menschengemachten Klimawandels.

Behinderung Rollstuhl
Studie

Menschen mit Behinderungen in Massenmedien stark unterrepräsentiert

Menschen mit Behinderungen sind in Massenmedien und auf deren Social-Media-Kanälen stark unterrepräsentiert. Zu diesem Schluss kommt eine Studie von „Media Affairs“, die am Dienstag im Rahmen der Auftaktveranstaltung der Zero Project Conference 2023 im Parlament präsentiert wurde. „Ein Viertel der Berichterstattung 2021/22 wies problematische Inhalte auf“, sagte Studienleiterin Maria Pernegger. Im Vergleich zur letzten Erhebung 2015/16 sei das aber eine Verbesserung.

Baby Erdbeben Wunderbaby Türkei
Erdbeben

Verwandte adoptierten in Trümmern geborenes Baby in Syrien

Das kleine Mädchen, das nach den heftigen Erdbeben in Syrien unter Trümmern geboren wurde, ist von seiner Tante und deren Mann adoptiert worden. „Sie wird wie eins meiner eigenen Kinder sein. Ich werde alles für sie tun“, sagte der neue Adoptivvater, Chalil Sawadi, am Dienstag. Tante und Onkel hätten selber vier Töchter und zwei Söhne. Die Familie habe ihr Haus bei den verheerenden Beben verloren und wohne seit kurzem in einem Zelt.

Erdbeben Syrien Türkei
Erdbeben

Welternährungsprogramm der UNO benötigt mehr Geld für Opfer

Das UNO-Welternährungsprogramm WFP für den Nahen Osten braucht Geld. Waren Bürgerkriegsopfer in Syrien bereits vor dem Erdbeben auf halbe Essensrationen gesetzt, drohen nun noch größere Engpässe. Programmdirektorin Corinne Fleischer fordert mehr Geld und Zugang zu allen Erdbebengebieten. „Politik hat in einer Naturkatastrophe keinen Platz“, sagte die gebürtige Winterthurerin Fleischer am Dienstagmittag in der Sendung „Tagesgespräch“ von Schweizer Radio SRF.

Gerichtssache

Klage gegen steirischen Arzt: Auch drittes Kind erhielt Geld

Jener steirische Arzt, der 2019 wegen Quälens seiner vier Kinder am Straflandesgericht Graz verurteilt worden ist, ist von allen vier auch noch zivilrechtlich geklagt worden. Drei dieser Verfahren sind nun abgeschlossen. Zwei sind bereits rechtskräftig, nun wurde auch dem dritten Kind ein „namhafter Betrag“ zugesprochen, wie das Gericht auf APA-Anfrage am Dienstag mitteilte. Nun ist nur noch ein Verfahren offen.