Masernfall in Vorarlberg

Landessanitätsdirektion riet zur Impfung

Nach einem bestätigten Masern-Fall bei einem Kind in Lustenau rief die Vorarlberger Landessanitätsdirektion einmal mehr zur Impfung auf. Inzwischen gebe es einen weiteren Verdachtsfall, das Ergebnis werde Anfang nächster Woche einlangen, so Landessanitätsdirektor Wolfgang Grabher. Masern sind dank der Impfung seltener geworden - seit 2017 gab es in Vorarlberg nur fünf Fälle - allerdings sei die mangelnde Durchimpfungsrate inzwischen „besorgniserregend“, so Grabher.

red/Agenturen

Während man österreichweit bei der ersten Teilimpfung eine Quote von 80 Prozent erreiche, liege man bei der zweiten Impfung bei unter 50 Prozent. Auch die Pandemie, in der man generell seltener Ärzte aufsuchte und viele Kinderkrankheiten wegen der Hygienemaßnahmen nicht auftraten, habe neben der zunehmenden Impfskepsis zur schlechten Durchimpfungsrate beigetragen. Dabei seien Masern auf der Palette der sogenannten „Kinderkrankheiten“ die ernstzunehmendste Erkrankung, immerhin komme es bei rund 25 Prozent der Fälle zu Komplikationen. „Das ist keine harmlose Erkrankung“, betonte der Fachmann. Alle Personen, die in ihrer Kindheit nicht zweimal gegen Masern geimpft worden sind oder die Erkrankung nicht sicher durchgemacht haben, sollten sich daher an ihren Hausarzt wenden, um sich impfen zu lassen, so seine Empfehlung. Auch Erwachsene können erkranken, die Impfung ist kostenlos.

Die Erkrankung bei dem Kind in Lustenau sei vor über einer Woche aufgetreten, eine Blutuntersuchung habe dann den Masern-Verdacht des Arztes bestätigt. Das Kind sei nicht geimpft gewesen, wo es sich angesteckt haben könnte, ist laut Grabher unbekannt. Die Einrichtungen, die das Kind besuchte, seien inzwischen informiert worden, auch ein Elternbrief wurde versendet.

Das Problem bei Masern sei, dass sie zum einen hochansteckend seien, zum anderen beginne die infektiöse Phase bereits etwa vier Tage, bevor sich ein Hautausschlag zeige. „Ein Kind mit Masern ist deutlich krank: Es treten Fieber und Durchfall auf, auch Husten und Bindehautentzündung“, so der Landessanitätsdirektor. Fotos aus dem Internet helfen übrigens wenig bei der Laien-Diagnose, bei den gezeigten Hautausschläge handle es sich häufig um andere Krankheiten. Sollte man als Eltern den Verdacht auf Masern haben,, sollte das vor dem Besuch einer Arztpraxis kommuniziert werden, um weitere Ansteckungen im Wartezimmer zu vermeiden.

agr/gu