MedUni Wien

App macht Vorhersage zu Leberoperation

Bei Leberkrebs ist eine teilweise operative Entfernung weiterhin der einzige Ansatz. Ein internationales Team unter Patrick Starlinger von der MedUni Wien hat einen Score entwickelt, der eine individualisierte Risikobewertung bietet. Dieser kann mit einer einfachen Smartphone-App berechnet werden und bietet eine kostengünstigere und weniger invasive Option, hieß es.

red/Agenturen

Normalerweise verträgt die Leber die operative Entfernung von bis zu 75 Prozent ihres Volumens und kann ihre Funktionen dennoch beibehalten. Je nach zugrunde liegender chronischer Lebererkrankung, der Art des Krebses oder dem Ausmaß der Resektion besteht jedoch ein höheres Risiko für eine unzureichende Regeneration des Organs oder sogar für ein Organversagen. Daher ist eine Risikobewertung vor dem Eingriff unerlässlich.

Ein Team aus zehn verschiedenen internationalen Zentren für Leberchirurgie unter der Leitung von Starlinger hat nun ein multivariables Modell entwickelt, das auf grundlegenden Merkmalen der Patientinnen und Patienten und einem präoperativen Score, dem APRI+ALBI-Score basiert und eine standardisierte und leicht zugängliche präoperative Leberfunktionsbewertung möglich macht. Der Score wird anhand einfacher Routinelaborparameter (GOT, Thrombozyten, Albumin, Bilirubin) berechnet. Es wurde bereits gezeigt, dass er eng mit der präoperativen Leberfunktion und chemotherapiebedingten Leberschäden zusammenhängt und ein erhebliches Vorhersagepotenzial für die Entwicklung eines postoperativen Leberversagens aufweist.

App
Via Smartphone-App kann die individualisierte Risikobewertung bei einer Leberoperation berechnet werden und bietet damit eine kostengünstigere und weniger invasive Option mit vergleichbarer oder besserer Vorhersagekraft für postoperatives Leberversagen.
Pixabay