Biodiversität

Grund für große Artenvielfalt in den Tropen entdeckt

Die Biodiversität in den Tropen ist nicht nur wegen des heißen und feuchten Klimas groß. Wie Forscher*innen der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) in einer Studie zeigten, spielen Fläche und Isolation eine doppelt so große Rolle. In der Studie in der neusten Ausgabe des Fachblatts „Nature“ nennen die Forschenden diesen Faktor „Geografie des Klimas“.

red/Agenturen

Bei dieser verhalte es sich ähnlich wie bei den Sprachen, erklärte die WSL in einer am Donnerstag auf X (ehemals Twitter) geteilten Mitteilung. „In Bergregionen unterscheiden sich Dialekte oft von Tal zu Tal, weil die Menschen durch die Berge zwischen ihnen voneinander getrennt sind. Das Gleiche passiert mit Pflanzen und Tieren. Leben sie an isolierten Orten, wachsen und verändern sie sich auf ihre ganz eigene Weise“, wurde Studienautor Marco Túlio Pacheco Coelho zitiert.

Wichtig für Anpassung an Klimawandel

Die Tropen erfüllen diese Bedingungen. Die Autor*innen stellten fest, dass die tropischen Klimazonen vergleichsweise große Gebiete bedecken, die in der Regel über die Kontinente zerstückelt sind. Im Vergleich dazu nehmen die gemäßigten und polaren Klimazonen laut der Studie kleinere, stärker zusammenhängende Gebiete ein.

Das Wissen um die Rolle der „Geografie des Klimas“ helfe bei der Anpassung an ein Leben in einem veränderten Klima. „Dieser Ansatz könnte einen erheblichen Beitrag zur Erhaltung der Biodiversität leisten und effektivere Strategien für den Erhalt der Biodiversität liefern“, schrieben die Wissenschafter*innen und Wissenschafter in der Studie.