41 in Österreich tätige Forscher:innen unter meistzitierten Wissenschafter:innen

Auf der diesjährigen Liste der „Highly Cited Researchers“, die der Datenkonzern Clarivate am Mittwoch veröffentlicht hat, finden sich insgesamt 6.849 Wissenschafter:innen aus 67 Ländern. Dieses Jahr haben es 41 zumindest teilweise in Österreich tätige Forscher:innen auf die Liste geschafft, im Vorjahr waren es 46. Sie arbeiten u.a. an der Universität Wien, beim IIASA,  an der Meduni Wien und an der Österreichische Akademie der Wissenschaften (ÖAW).

red/Agenturen

Das „Institute for Scientific Information“ (ISI) von Clarivate hat für die Analyse wissenschaftliche Arbeiten herangezogen, die im Elf-Jahres-Zeitraum von 2012 bis 2022 veröffentlicht und zitiert wurden. Als „Highly Cited Researcher“ gelten jene Forscher:innen, die in ihrem wissenschaftlichen Gebiet im Erhebungsjahr im obersten Prozent rangieren und damit einen bedeutenden Einfluss auf ihr Fachgebiet ausgeübt haben. Darüber hinaus gibt es eine Kategorie für Wissenschafter:innen, die in mehreren Wissenschaftsfeldern hohe Werte erzielen (“Cross-Field“). Als Maß für die wissenschaftliche Relevanz der Arbeit eines Forschers gilt neben der Zahl von Publikationen in Fachzeitschriften vor allem auch, wie oft eine Arbeit von anderen Fachkollegen zitiert wurde.

Der Auswertung zufolge arbeiten erneut die meisten der einflussreichsten Wissenschafter:innen in den USA, allerdings bei sinkender Tendenz: 2.669 US-Forscher:innen stellen heuer 37,5 Prozent aller Personen auf der Liste, 2018 waren es noch 43,3 Prozent, im Vorjahr 38,3 Prozent. China setzt auch heuer seinen Aufholprozess fort und stellt 1.275 Forscher:innen auf der Liste und hat damit seinen Anteil seit 2018 mehr als verdoppelt.

Chinesische Akademie der Wissenschaften neu auf Platz eins

Auf den Plätzen folgen Großbritannien (574 „Highly Cited Researchers“), Deutschland (336), Australien (321), Kanada (218), die Niederlande (195), Frankreich (139), das nicht zum Festland-China gezählte Hongkong (120) sowie Italien (115). Insgesamt vereinen die zehn Länder mit den meisten „Highly Cited Researchers“ mehr als 80 Prozent der Wissenschafter auf der Liste auf sich.

Im Gegensatz zu den Jahren davor ist die Harvard University mit diesmal 237 meistzitierten Forscher:innen der Analyse zufolge nicht mehr die Institution mit den meisten Namen auf der Liste weltweit: Den ersten Platz in dieser Auswertung nimmt nun die Chinesische Akademie der Wissenschaften mit 270 Wissenschafter:innenn ein. Auf den ersten acht Rängen finden sich ausschließlich Institutionen aus den USA oder China. Auf Platz neun folgt die Oxford University (Großbritannien) und auf Platz zehn die Max-Planck-Gesellschaft (Deutschland).

Österreich: nur drei Frauen im Ranking

Unter den 41 in Österreich tätigen Forscher:innen sind mit der Biotechnologin Angela Sessitsch vom Austrian Institute of Technology (AIT), der Mikrobiologin Cornelia Lass-Floerl von der Medizinischen Universität Innsbruck und Ellen Gelpi-Mantius von der Medizinischen Universität Wien lediglich drei Frauen. Mit Keywan Riahi vom Internationalen Instituts für angewandte Systemanalyse (IIASA) in Laxenburg bei Wien scheint ein österreichischer Wissenschafter in gleich zwei Kategorien unter den „Highly Cited Researchers“ auf (Ökologie und Sozialwissenschaften).

Die Gruppe der Forscher:innen, die in zwei oder mehr Kategorien aufscheinen, ist nur etwas mehr als 250 Personen lang. Ein „meistzitierter Wissenschafter“ schaffte es sogar, in fünf verschiedenen Feldern in die Liste einzusteigen.

21 Forscher:innen auch fachübergreifend aktiv

21 Wissenschafter:innen aus Österreich finden sich in der Kategorie „Cross-Field“. Mit ihren fachübergreifenden Arbeiten haben sie laut Clarivate starken Einfluss auf mehrere wissenschaftliche Gebiete. Fünf Nennungen aus Österreich gibt es im Bereich der Physik. Je vier sind es in den Sozialwissenschaften und im Bereich der Neurowissenschaften. In der Klinischen Medizin gibt es drei Erwähnungen, in den Erdwissenschaften zwei. Je ein Wissenschafter ist zudem im Bereich Mikrobiologie, Ökologie und Pharmakologie vertreten (aufgrund der Mehrfachnennung von Keywan Riahi ist die Summe bei dieser Zählweise höher als die Zahl der in der Liste vertretenen, in Österreich tätigen Forscher:innen, Anm.).

Eine Reihung nach Institutionen ist nicht eindeutig, da Forscher an mehreren Einrichtungen tätig sein können. Laut der von Clarivate vorgenommenen Zuordnung liegt die Universität Wien mit zehn Namen auf der Liste an erster Stelle vor dem IIASA mit sechs Namen. Die Meduni Wien und die Österreichische Akademie der Wissenschaften (ÖAW) scheinen mit je fünf Forschern auf. Je drei Mal sind die Universität Innsbruck und die Meduni Innsbruck vertreten. Jeweils zwei Wissenschafter werden als primär an der Universität für Bodenkultur Wien und an der Technischen Universität Wien tätig ausgewiesen. Die ÖAW wiederum hat ihre Mitarbeiter an Instituten und ihre im Inland tätigen Mitglieder gezählt und kommt auf insgesamt 16 Namen in der gesamten Liste.

 

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https://clarivate.com/highly-cited-researchers