Neue Techniken

Forschung nach schonenderen Methoden für Herz-Operationen

Operationen am Herzen stellen bei bestimmten Krankheitsbildern wie Herzklappeninsuffizienz oder koronare Herzkrankheit die beste Behandlungsoption dar. In vielen Fällen können diese Eingriffe bereits minimalinvasiv, also durch eine kleine Öffnung, durchgeführt werden. Am neu eröffneten Christian Doppler Labor für Microinvasive Herzchirurgie werden nun neue Techniken erforscht, mit denen die Belastung und das Risiko für die Patient:innen weiter gesenkt werden können. Im Fokus steht dabei der translationale Ansatz mit dem Ziel, neues Wissen aus der Grundlagenforschung möglichst rasch in die klinische Anwendung einzubringen.

red

Durch die medizinischen und technologischen Neuerungen der vergangenen Jahrzehnte sind heute selbst komplexe kardiovaskuläre Erkrankungen wirksam und schonend behandelbar. Bei operativen Eingriffen am Herzen wird bereits in vielen Fällen minimalinvasiv vorgegangen, sodass sich Betroffene rasch von der OP erholen können. Um die Belastung für die Patient:innen weiter zu reduzieren, werden unter der Leitung von Martin Andreas von der Universitätsklinik für Herzchirurgie von MedUni Wien/AKH Wien am nun eröffneten CD-Labor neue Methoden erforscht und so die Basis für ihre Weiterentwicklung gelegt. Ziel ist es, den Einschnitt bei Herz-Operation weiter zu minimieren, den Eingriff mit besonders kleinen, höchst präzisen Instrumenten durchzuführen und den Heilungsprozess zu beschleunigen.

Arbeits- und Wirtschaftsministerium fördert Zusammenarbeit

Arbeits- und Wirtschaftsminister Martin Kocher betont die Bedeutung für Gesundheit und Lebensqualität, die Herzoperationen trotz besserer Medikamente nach wie vor haben: „Kardiovaskuläre Erkrankungen sind nach wie vor die weltweit häufigsten Erkrankungen. In diesem CD-Labor wird daran geforscht, die oft nötigen Operationen schonender und risikoärmer zu machen, ob nun mit Herzklappen aus körpereigenem Gewebe, mikroinvasiven Bypassoperationen oder anderen mikroinvasiven Methoden. Die Forschungsarbeiten werden dazu beitragen, bei Herzoperationen langanhaltende Ergebnisse mit minimalen Eingriffen und geringen Schmerzen zu erzielen, sodass eine schnelle Rückkehr ins normale Leben möglich wird.“

„Am neuen CD-Labor setzen wir in Kooperation mit unserem Unternehmenspartner LSI SOLUTIONS®, einem innovativen Produzenten microinvasiver chirurgischer Instrumente, unsere Forschungs- und Pionierarbeit der vergangenen Jahre fort. Besonderes Augenmerk legen wir dabei auf den unmittelbaren Nutzen für die Patient:innen, die von noch schonenderen Methoden der Herzchirurgie möglichst rasch profitieren sollen“, umreißt Laborleiter Martin Andreas den Schwerpunkt der neuen Forschungseinrichtung. Im Mittelpunkt stehen dabei die Verbesserung biologischer Herzklappenprothesen aus körpereigenem Gewebe, die Weiterentwicklung microinvasiver Techniken für Bypass- und Herzklappenoperationen und die Erprobung neuer Operationsinstrumente für kathetergestützte Verfahren.

„Mit seinem translationalen Ansatz ist das neu etablierte Christian Doppler Labor für Microinvasive Herzchirurgie ein weiteres Beispiel für die gelebte Praxis an der MedUni Wien, Grundlagenforschung und klinische Anwendung eng miteinander zu verbinden. So fließen neue wissenschaftliche Erkenntnisse unmittelbar in die Entwicklung innovativer Therapien für unsere Patient:innen“, unterstreicht Michaela Fritz, Vizerektorin für Forschung und Innovation der Medizinischen Universität Wien, die Bedeutung von CD-Labors.

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Um bei Herz-Operationen die Belastung für die Patient:innen weiter zu reduzieren, werden nun neue Methoden erforscht und so die Basis für ihre Weiterentwicklung gelegt.
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