Gesellschaft

Inhaftierte 93-jährige Demenzkranke: "Umarmungsverbot" für Tochter bei Besuchen

Die Inhaftierung einer demenzkranken 93-Jährigen, die mit einem Obstmesser auf ihre 24-Stunden-Pflegerin losgegangen sein soll, weil sie diese aufgrund ihres verwirrten Zustands nicht erkannt hatte - die Pflegerin blieb unverletzt -, hat am vergangenen Wochenende für Schlagzeilen gesorgt. Die Tochter der betagten Frau erhebt nun Vorwürfe in Richtung der Justiz: „Meiner Meinung nach war das eine Fehleinschätzung des Richters und gesetzwidrig.“

Gerichtsentscheid:

Diskriminierung bei Assistenz für behinderte Schüler:innen

Warum haben Schüler:innen mit einer körperlichen Behinderung Anspruch auf eine persönliche Assistenz, Kinder mit Autismus oder einer Sinnesbehinderung aber nicht? Ein Entscheid des Handelsgerichts Wien stellte hier nun eine klare Diskriminierung fest. Viele Reaktionen forderten nun das Bildungsministerium auf, diese Ungleichbehandlung „unverzüglich zu beenden“.

Neue Atomreaktoren

Franzosen sorgen sich über Auswirkungen des Klimawandels auf AKW

Der geplante Bau von sechs neuen Atomreaktoren in Frankreich beunruhigt viele Franzosen mit Blick auf den Klimawandel. „Es ist eine der großen Fragen, was der Anstieg des Meeresspiegels und die Erosion der Küsten für die betroffenen Atomkraftwerke bedeutet“, heißt es in einem am Mittwoch vorgestellten Abschlussbericht einer nationalen Bürgerdebatte. Die ersten beiden neuen Reaktoren sollen in Penly an der Küste des Ärmelkanals entstehen.

Parfum Duft Duftstoffe
Bericht Zum Welt-Asthma-Tag

Wenn Duftstoffe krank machen

Wenn Sarah Wieland aus Deutschland ihre Wohnung verlässt, erlebt sie eine Art Spießrutenlauf: Im Treppenhaus hängen das Parfüm der Nachbarin und Reinigungsmittelreste in der Luft. Aus dem Wäschekeller strömt Weichspülergeruch. Unterwegs verbreiten Menschen Duft aus Haarspray, Cremes und Waschmittel. Was für manche Menschen angenehm klingt, ist für Wieland ein Gesundheitsrisiko. Die 29-Jährige ist Asthmatikerin und reagiert stark auf Duftstoffe. Die Folge: Atembeschwerden, Hautausschlag, Stimmungstiefs und Brain Fog.

Untersuchung

Vorurteile halten Frauen von MINT-Fächern fern

Frauen meiden technische Studiengänge wegen Vorurteilen. Trotz gleicher mathematischer Begabung schrecken Frauen laut einer soziologischen Untersuchung der Universität Zürich (UZH) vor mathematiklastigen Fächern zurück. Falsche Vorstellungen über technische Fähigkeiten von Frauen seien also für die Studienwahl entscheidend, wie die UZH in einer Mitteilung vom Mittwoch schrieb.

Armut

Mehr als eine Million Notfall-Lebensmittelpakete an britische Kinder

Erstmals haben Tafeln in Großbritannien innerhalb eines Jahres mehr als eine Million Notfall-Lebensmittelpakete an Kinder ausgeteilt. „Das ist ein furchtbares erstes Mal“, sagte die Chefin der Wohltätigkeitsorganisation Trussell Trust, Emma Revie, am Mittwoch der BBC. Insgesamt händigte der Trust, zu dem 1.300 Tafeln in Großbritannien gehören, zwischen April 2022 und März 2023 knapp drei Millionen Notfall-Pakete aus, das waren 37 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.

Hohe Preise

Teuerung: Lebensmittel-Gipfel am 8. Mai

Der von Sozialminister Johannes Rauch (Grüne) angekündigte Lebensmittel-Gipfel findet am 8. Mai statt. An diesem Datum werden der Ressortchef und Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) unter anderem Vertreter der Lebensmittelketten, der Landwirtschaft und der Sozialpartner gemeinsam mit Wirtschaftsforschern zu einem Gespräch bitten, in dem über die hohen Preise beraten wird. Rauch verwies nach dem Ministerrat darauf, dass bei Lebensmitteln die Teuerung überdurchschnittlich sei.

Sevilla Andalusien Spanien
Dürre

Spanien stöhnt im April unter Sommerhitze: Bis zu 40 Grad möglich

Spanien schwitzt und stöhnt dieser Tage unter Temperaturen von zum Teil deutlich über 30 Grad. Besonders heiß war es am Mittwoch in Sevilla, Córdoba und anderen Gebieten der Region Andalusien im Süden des Landes, wo am späten Nachmittag Höchsttemperaturen von bis zu 36 Grad erwartet wurden, wie der nationale Wetterdienst Aemet mitteilte. Bereits seit Montag würden Werte erreicht, „die typisch für den Sommer sind“, hieß es.

Naturkastrophen & Extremwetter

Österreich gibt vier Millionen Euro für Hilfe in Mosambik und Angola

Um die akute Notlage in Mosambik und in Angola zu lindern, unterstützt die Bundesregierung internationale Hilfsorganisationen mit insgesamt vier Millionen Euro aus dem Auslandskatastrophenfonds (AKF). Jeweils zwei Millionen Euro gehen an UNHCR für Mosambik sowie an UNICEF für Angola, teilte das Außenministerium am Mittwoch mit. Die humanitäre Lage sei verheerend: Beide Staaten seien von massiven Naturkatastrophen und Extremwetterereignissen betroffen.

Josephinum

Körperliches Zwiegespräch: Kunstshootingstar Diop im Josephinum

Es ist ein nicht alltägliches Ausstellungssetting: Das Josephinum zeigt inmitten seiner berühmten Anatomiemodelle aus dem 18. Jahrhundert zeitgenössische Kunst. Im Mittelpunkt dieses körperbetonten Zwiegesprächs steht der in Wien ansässige franko-senegalesische Künstler Alexander Diop, dessen Werke motivisch durchaus von den medizinhistorischen Objekten inspiriert sein könnten. „Anatomie - Alexandre Diop“ nennt sich die Schau, die 16 Arbeiten des Künstlers zeigt.

WHO

Hochrangiger Mitarbeiter wegen sexuellen Fehlverhaltens entlassen

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat nach eigenen Angaben einen hochrangigen Angestellten gefeuert, weil er laut Medienberichten in mindestens drei Fällen Menschen sexuell belästigt haben soll. Der Arzt aus Fiji,Temo Waqanivalu, wurde von der WHO entlassen, nachdem sexuelles Fehlverhalten gegen ihn festgestellt und ein entsprechendes Disziplinarverfahren eingeleitet wurde“, teilte Sprecherin Marcia Poole in einer Mail am Montag mit.

„Nicht verkehrt“

SV-Chef Lehner für Studiengebühr für Medizinstudent:innen

Sozialversicherungs-Chef Peter Lehner plädiert für Studiengebühren für Medizinstudent:innen, um mehr Ärzt:innen ins öffentliche System zu bekommen. „In gewissen Bereichen wäre eine Studiengebühr, wie es sie schon einmal gab, nicht verkehrt. Die kann steuern. Etwa wenn die Studiengebühr zurückbekommt, wer dann hier im solidarischen Gesundheitssystem arbeitet“, sagt Lehner in der Donnerstag-Ausgabe der „Salzburger Nachrichten“.

„Climate Museum“

New York hat jetzt ein Klimawandel-Museum

Das nach Angaben der Betreiber einzige Klimawandel-Museum in den USA hat in New York seine Türen für Besucher geöffnet. Das „Climate Museum“ im Stadtteil SoHo im Süden Manhattans bietet Informationen zur Klimakrise und deren Wahrnehmung in den USA, außerdem viele Anregungen zum Engagement. Zudem zeigt das Museum von der Klimakrise inspirierte Kunst, derzeit ein Wandbild des US-Künstlers David Opdyke.

Sudan
CARE-Bericht

Sudan: Ohnehin katastrophale humanitäre Situation verschärft sich

Im Sudan verschärft sich am sechsten Tag der bewaffneten Kämpfe die humanitäre Situation weiter. Besonders schlimm ist die Lage für die Zivilbevölkerung in der Hauptstadt Khartum und in Nyala in der Region Darfur. „Die Menschen sind seit Samstag zu Hause eingeschlossen, haben kein Essen, kein Wasser, und der Strom fällt immer wieder aus“, schildert die CARE-Regionaldirektorin für Ost- und Zentralafrika, Kate Maina-Vorley. Verwundete und Kranke könnten nicht versorgt werden.

Gerichtssache

Deutschland: Arzt soll depressiver Studentin tödliche Infusion gelegt haben

Ein Berliner Arzt soll einer depressiven Frau eine tödliche Infusion gelegt haben. Die Staatsanwaltschaft wirft dem damals 72-Jährigen Totschlag in mittelbarer Täterschaft beziehungsweise gefährliche Körperverletzung vor, wie eine Sprecherin am Donnerstag mitteilte. Der Arzt soll der 37-Jährigen 2021 tödliche Medikamente verabreicht haben. Zu diesem Zeitpunkt soll die Studentin wegen ihrer schweren Depression laut Anklage nicht in der Lage gewesen sein, einen freien Willen zu bilden. In Deutschland ist die aktive Sterbehilfe, also einem Menschen ein tödlich wirkendes Mittel zu geben, verboten.

Teuerungskrise

201.000 Personen waren 2022 erheblich materiell benachteiligt

Die Teuerungskrise zeigt deutliche soziale Folgen: 201.000 Personen waren in Österreich 2022 erheblich materiell und sozial benachteiligt. Das heißt, dass sich 2,3 Prozent der Bevölkerung mehrere Ausgaben wie neue Möbel, einen Urlaub oder eine angemessen warme Wohnung nicht leisten konnten. 2021 waren es noch 160.000 Personen oder 1,8 Prozent der Bevölkerung. Frauen und Alleinerziehende sind davon besonders betroffen.