Covid-19-Sterberisiko bei Spitalsaufenthalt stark reduziert

Covid-19 bleibt eine Gefahr für bestimmte Risikopersonen. Doch insgesamt hat sich die Sterblichkeit von hospitalisierten Patient:innen im Vergleich zu Kranken mit schweren saisonalen Influenza-Verläufen von 2020 bis 2022/2023 stark reduziert: von einer fünffach höheren Mortalität zu einem Plus von immerhin noch rund 60 Prozent. Das haben in ähnlicher Form wiederholte Studien aus den USA ergeben.

red/Agenturen

Yan Xie vom Zentrum für Klinische Epidemiologie des St. Louis Health Care System (US-Bundesstaat Missouri) und ihre Co-Autoren haben im November 2020 im angesehenen British Medical Journal und aktuell in der Zeitschrift der US-Ärztegesellschaft praktisch in gleicher Form durchgeführte Studien veröffentlicht. Sie erfolgten jeweils mit Daten aus der Gesundheitsversicherung für ehemalige Angehörige des US-Militärs (US-Department of Veterans Affairs).

Die erste Studie lief zwischen 1. Februar 2020 und 17. Juni 2020. Dabei verglichen die Wissenschafter die Mortalität bei 3.641 Covid-19-Patienten, die hospitalisiert worden waren, mit den Informationen von 12.676 Personen, die zwischen 2017 und 2019 wegen einer schweren saisonalen Influenza ins Spital gekommen waren. Das Ergebnis, so die Wissenschafter damals im BMJ: „Verglichen mit der saisonalen Influenza war Clovid-19 mit einem höheren Risiko für Tod, maschinell unterstützte Beatmung und Aufenthalt in der Intensivstation verbunden.“ So lag das Mortalitätsrisiko um den Faktor 4,97 höher, die Covid-19-Patient:innen im Krankenhaus mussten fast zweieinhalb Mal häufiger als Influenzakranke beatmet werden und landeten dreimal öfter auf einer Intensivabteilung.

Von fünffach höherem Mortalitätsrisiko im Vergleich zu Influenza zu plus 61 Prozent Sterblichkeit

Das Autorenteam wiederholte schließlich die Untersuchung aktuell für den Zeitraum von 1. Oktober 2022 bis 31. Jänner 2023. Dieses Mal wurde der Verlauf der Erkrankungen bei Covid-19-Patient:innen mit Notwendigkeit einer Spitalsaufnahme (8.996 Erkrankte) direkt mit jenem von 2.403 Influenza-Kranken verglichen, die im Winter 2022/2023 ebenfalls ins Krankenhaus kamen. Das Hauptergebnis: Mit 5,98 Prozent Sterblichkeit durch Covid-19 und 3,75 Prozent Mortalität durch Influenza war der Unterschied zwischen den beiden Gruppen signifikant geringer. Die Sterberate infolge einer SARS-CoV-2-Infektion mit schwerem Verlauf „nur“ um 61 Prozent höher als bei schwerer „Grippe“.

„Die Todesraten bei wegen Covid-19 hospitalisierten Patient:innen betrugen im Jahr 2020 zwischen 17 bis 21 Prozent im Vergleich zu nur noch rund sechs Prozent in dieser (aktuellen; Anm.) Studie“, stellten die US-Fachleute fest. Dabei war die Häufigkeit von Todesfällen durch Influenza in den beiden wissenschaftlichen Untersuchungen mit 3,8 Prozent bzw. 3,7 Prozent praktisch gleich geblieben. Die Gründe für diese Entwicklung dürften vielfältig sein: wahrscheinlich besonders die „schwächeren“ Omikron-Virusvarianten, dann vermehrte Impfungen und Immunschutz durch bereits überstandene Covid-19-Erkrankungen und schließlich ein Lernprozess der Medizin in der Behandlung von Covid-19 auch bei schweren Verläufen.