Gesundheitspolitik

Antritt Dr. Holzgruber
Ärztekammer

Mögliche Wege aus der Krise nur gemeinsam stemmen

In den kommenden Monaten hätte Österreich bei den 15a-Verhandlungen zum Finanzausgleich die Chance, das Gesundheitssystem neu und zukunftssicher aufzustellen. „Dafür aber müsste eine Zeitenwende in der Gesundheitspolitik eingeleitet werden, und die politisch Verantwortlichen müssten endlich aktiv werden, um zu verhindern, dass das öffentliche Gesundheitssystem weiter an allen Ecken und Enden krankgespart wird“, betont der neue Generalsekretär der Ärztekammer für Wien, Thomas Holzgruber.

Ärztekammer Wien weist Kritik der Apothekerkammer scharf zurück

„Nur um das Gesundheitssystem angeblich zu entlasten, können nicht alle alles machen dürfen, obwohl sie es nicht gelernt haben. Ärzt:innen durchlaufen eine zehn- bis zwölfjährige intensive Ausbildung, um Menschen behandeln zu dürfen. Apotheker haben ausschließlich mit Arzneien, zum Teil noch – aber immer weniger – mit deren Zubereitung und der damit einhergehenden Beratung zu tun.

Antibiotika-Sensitivitätstest
Interview Hygienemanagement

„Das ist maximal erschreckend!“

Multiresistente Erreger im Auge zu behalten, die Überwachung nosokomialer Infektionen oder schlicht Veto einzulegen, wenn Material verwendet wird, das nicht spitalskonform ist: Aufgaben, die zu Susanne Equiluz´-Brucks täglichem Brot als Hygienebeauftragte zählen. medinlive traf die Internistin zum Gespräch über fehlenden Nachwuchs in ihrem Fach, aktuelle Sorgenkinder — Stichwort gramnegative Bakterien — und die Schönheit statistischer Tabellen.

 

Schutzmaske Gesichtsmaske Schutzausrüstung
Ende der Maskenpflicht

Ärzekammer: Ärzt:innen können bei Bedarf an Maske festhalten

Mit Ende April läuft eine weitere Corona-Regel aus: die bislang gesetzlich vorgegebene Maskenpflicht in Ordinationen. Doch auch nach dieser Frist können Ärzt:innen darauf bestehen, dass Patient:innen sowie Begleitpersonen in der Ordination eine FFP2-Maske tragen, stellt die Wiener Ärztekammer klar. Dies könnte etwa dann der Fall sein, wenn gesundheitlich geschwächte Personen geschützt werden müssen oder Patient:innen mit Symptomen wie Husten oder Schnupfen in die Praxis kommen.

Diabetes

Versorgung auch in der Niederlassung ausbauen

Diabetes mellitus, vulgo „Zuckerkrankheit“, gehört zu einer der häufigsten Krankheiten überhaupt. Rund 422 Millionen Menschen weltweit leben laut WHO mit der Krankheit. Österreichweit ist die Rede von 800.000 Diabetikern, alleine in Wien sind 130.000 Menschen betroffen — immer häufiger auch jüngere. Nach intensiver Planungsphase haben die Stadt Wien und die Sozialversicherung am Wienerberg ein Diabeteszentrum eröffnet. Seitens der Ärztekammer gibt es zudem Vorschläge, als Kooperation mit der Gemeinde und der ÖGK zumindest zwei weitere Standorte umzusetzne, und zwar in der Niederlassung.

Wiener Gesundheitsverbund erteilt Aktionstag in Klinik Ottakring Absage - Kammer übt Kritik

Auf Kritik der Wiener Ärztekammer stößt die Untersagung eines Aktionstags der Wiener Ärztekammer und der Turnusärztevertretung in der Klinik Ottakring durch den Wiener Gesundheitsverbund (WiGev). „Der WiGev unterliegt offenbar dem Irrglauben, dass Deckel draufhalten die Bettensperren, Personalflucht und Stationsschließungen im Wiener Gesundheitsverbund in Luft auflösen wird“, kommentiert Stefan Ferenci, Obmann der Kurie angestellte Ärzte und Vizepräsident der Ärztekammer für Wien, die Untersagung der Veranstaltung, am Samstag in einer Aussendung.

Melody Buchegger-Golabi
Ärztekammer für Wien

Umstrukturierung im Kammeramt

Einstimmiger Präsidiumsbeschluss für Meldody Buchegger-Golabi als neue Kammeramtsdirektorin neben dem bisherigen Kammeramtsdirektor Holzgruber: In der gestrigen Präsidiumssitzung der Ärztekammer für Wien wurde eine Umstrukturierung des Kammeramts einstimmig beschlossen: Neue Kammeramtsdirektorin ist ab sofort Melody Buchegger-Golabi. Ihr wurde die Führung des Kammeramts inklusive der Personalverantwortung übertragen.

Opioide Drogensucht
Xylazin

Die neue Bedrohung in der US-Opioidkrise

Massenvergiftungen, ungewollte Überdosierungen, Tote bei Drogenpartys. Die seit Jahren in den USA wütende Opioid-Krise lässt das Land kaum aufatmen. Das Beruhigungsmittel Xylazin bringt nun eine neue Eskalationsstufe. Dessen Entzug sei schmerzhaft, auch gebe es keine bekannten Gegenmittel. Die US-Regierung ist alarmiert. Was Ärzt:innen über das Mittel wissen sollten.

Ferenci
Spitäler

„Hilferufe reißen nicht ab!"

„Die Hilferufe aus Wiens Spitälern reißen nicht ab. Gleichzeitig vertröstet die Wiener Stadtpolitik das Verhandlungsteam der Wiener Ärztekammer nun seit fast zwei Monaten und findet scheinbar keine Zeit, unsere Vorschläge zur Rettung der Wiener Spitäler zu verhandeln. Ich frage mich, was noch passieren muss, damit die Verantwortlichen erkennen, dass es so nicht weitergehen kann“, kommentiert Stefan Ferenci, Obmann der Kurie angestellte Ärzte und Vizepräsident der Ärztekammer für Wien, die fast täglich in diversen Medien erscheinenden Berichte über Missstände in den Krankenhäusern der Bundeshauptstadt.

Hans-Peter Hutter Umweltmedizin
Umweltgesundheit

Hutter: „Es wird nicht die letzte Krise bleiben“

Krisen machen auch sichtbar, wie gut öffentliche Gesundheitssysteme aufgestellt sind. Mit der Corona-Pandemie kam das Thema Public Health vermehrt in den Blick, zeigte Mängel und Lösungen. Der Umweltmediziner Hans-Peter Hutter ortet ein steigendes politisches Bewusstsein für den Bereich. Sein Forderungskatalog an die Politik ist dennoch lang. Empfehlungen werden oft bekämpft, wie er im Gespräch mit „medinlive“ erklärt.

(Claudia Tschabuschnig)
Podcast Austrian Health Forum
Podcast Austrian Health Forum - Staffel 3

„Zukunft statt Krise“ – Was bedeutet das für das österreichische Gesundheitssystem?

Die Krisen lassen sich recht leicht benennen: Pandemie, Pflegenotstand, Ärzt:innenmangel, Vertrauensverlust etc… Doch welche Zukunft soll es sein? Es braucht ein gemeinsames Bild, wohin es gehen soll, um ins Tun zu kommen. In der dritten Staffel des Podcasts des Austrian Health Forums werden mit Gesprächspartnern aus allen Bereichen des Gesundheitssystems Zukunftsszenarien und Wege dahin entwickelt.

ÖÄK warnt: Qualitätskontrolle der ärztlichen Ausbildungsstätten findet nicht mehr statt

Seit knapp 100 Tagen sind die Bundesländer für die Qualitätskontrolle der Ärzteausbildung in den heimischen Spitälern zuständig - eine Kompetenz, die ihnen durch eine Änderung im Ärztegesetz gegeben und der Österreichischen Ärztekammer (ÖÄK) entzogen wurde. Seither hat allerdings keine einzige Visitation in einer Ausbildungsstätte stattgefunden, erklärt Vizepräsident der Österreichischen Ärztekammer Harald Mayer in einer Aussendung. 

 

gekaufte Medizin pexels

Gekaufte Medizin

Weltweit agierende Konzerne haben die Gesundheitsbranche als lukrativen Markt für sich entdeckt – eine ethisch problematische Entwicklung, die in einzelnen Bereichen bereits in Österreich Einzug gehalten hat.

Podiumsdiskussion health4future
Health for Future

„Die Klimakrise ist eine Gesundheitskrise"

Mit einem Offenen Brief an die Politik will das Klimabündnis „Health for Future“ auf ihre Anliegen aufmerksam machen. Eine breite Allianz von 30 Organisationen hat dazu mehr Klimakompetenz in den Gesundheitsberufen eingefordert. Die Klimakrise sei längst die globale Herausforderung unserer Zeit geworden und zudem eine Gesundheitskrise. Egal, ob Ärzt:innen, Pflege oder Physiotherapeuten: Das Gesundheitspersonal braucht bessere Möglichkeiten und mehr Informationen, um dem entgegenzutreten, so die Kernbotschaft der Podiumsdiskussion anlässlich des Offenen Briefes.

Ärztekammer Wien

Scharfe Kritik an Gesundheitsplanung der Stadt Wien

Kritik an der Gesundheitsplanung der Stadt Wien übt die Ärztekammer Wien anlässlich der Begutachtung der dritten Verordnung zum Regionalen Strukturplan Gesundheit Wien (kurz RSG Wien). „Ein Gesundheitsplanungsprozess, der die betroffenen Ärzt:innen nicht einbindet und Top-down ausschließlich durch Politik und Gesundheitsbürokratie erfolgt, birgt die Gefahr von Fehlplanungen und Fehlentscheidungen, unter denen dann die Angehörigen der Gesundheitsberufe täglich gemeinsam mit ihren Patient:innen zu leiden haben“, sind sich Stefan Ferenci, Obmann der Kurie angestellte Ärzte, und Erik Randall Huber, Obmann der Kurie niedergelassene Ärzte, einig.

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Internationaler Tag der weiblichen Genitalverstümmelung

FGM stellt Österreichs Gesundheitssystem vor Herausforderungen

Rund 200 Millionen Frauen weltweit sind von FGM/C (Englisch für Female Genital Mutilation/Circumcision) betroffen. In Europa wird von etwa 700.000 Frauen ausgegangen. In Österreich sollen knapp 8.000 Frauen Opfer von FGM sein, in Wien wird von 1.900 Betroffenen ausgegangen, so Schätzungen. Die Dunkelziffer dürfte jedoch viel höher sein. So kann angenommen werden, dass Migrantinnen aus Somalia höchstwahrscheinlich einer Genitalverstümmelung unterzogen wurden, da dort der Anteil der von FGM betroffenen Mädchen und Frauen im Alter von 15-49 Jahren bei 98 Prozent liegt. Heute, Montag, wird der Internationale Tag gegen weibliche Genitalverstümmelung begangen.